MPI-Mitarbeiterin hatte sich gewaltsamen Angriff nur ausgedacht

Mitarbeiterin des Max-Planck-Instituts für Entwicklungsbiologie täuschte Übergriffe vor

Eine Mitarbeiterin des Max-Planck-Instituts Tübingen hatte im vergangenen Jahr körperliche Angriffe durch Tierschützer angezeigt. Erst jetzt wurde bekannt, dass sie die Straftat nur erfunden hatte.

03.12.2015

Von del

Tübingen. Dies habe sich im Laufe der Ermittlungen bereits im vergangenen Jahr herausgestellt. Zu Beginn dieses Jahres wurde die Frau deshalb vom Amtsgericht zu einer Geldstrafe verurteilt.

Auch die Max-Planck-Gesellschaft habe erst in der vergangenen Woche durch Presse-Nachfragen davon erfahren, sagte gestern Pressesprecherin Christina Beck. Es handele sich nicht um eine verantwortliche Person der Geschäftsleitung, so die Staatsanwaltschaft und MPG-Pressesprecherin.

Beck wies außerdem darauf hin, dass die Mitarbeiterin am Institut für Entwicklungsbiologie angestellt sei und nicht am Institut für biologische Kybernetik. Dieses war wegen der Versuche an Affen im vergangenen Jahr stark in Kritik geraten, als Tierschützer verdeckt gefilmte Aufnahmen veröffentlichten.

Nach monatelangen Anfeindungen und Bedrohungen hatte MPI-Direktor Nikos Logothetis im Mai angekündigt, die Versuche an Primaten auslaufen zu lassen. Gewaltdelikte gegen MPI-Mitarbeiter sind der Staatsanwaltschaft nicht bekannt – sehr wohl jedoch Anzeigen wegen Beleidigung, Drohungen und Sachbeschädigung.