Kinderbetreuung

Neubeginn im Empfinger Kindergarten soll dem Ärger ein Ende setzen

Neun Kinder aus dem vorige Woche geschlossenen Wiesenstetter Kindergarten sind zusammen mit ihren Eltern am Montag offiziell in Empfingen in der Kita „Die kleinen Strolche“ begrüßt worden. Bürgermeister Ferdinand Truffner hofft, dass die „emotionalen Diskussionen“ damit aufhören.

06.11.2018

Von Frank Wewoda

Während die Kids beim kleinen Empfang in Empfingen selbst Theater spielten, hofft Bürgermeister Truffner, dass sein eigenes Kindergarten-Theater jetzt aufhört.Bild: Wewoda

Während die Kids beim kleinen Empfang in Empfingen selbst Theater spielten, hofft Bürgermeister Truffner, dass sein eigenes Kindergarten-Theater jetzt aufhört.Bild: Wewoda

Deutliche Kritik an der am Freitag vollzogenen Schließung des kleinen Kindergartens in Wiesenstetten äußerten in den zurückliegenden Tagen und Wochen vor allem Eltern der vom Umzug betroffenen Kinder wie Daniela Schach-Lohmiller (wir berichteten). Deren Tochter Emilia ist nach den Sommerferien etwa in den Kindergarten nach Bad Imnau gewechselt, weil ihrer Mutter die Kita „Die kleinen Strolche“ mit ihren nun rund 70 Kindern zu groß vorkam. Auch war ihr die provisorische Erweiterung durch eine Modulanlage nicht geheuer. Im Wiesenstetter Kindergarten waren im Frühjahr 14 Plätze belegt. Dass die Gemeinde die Schließung über die Jahre „immer wieder aufgeschoben hat“ aus ihr nicht bekannten Gründen, berichtet Schach-Lohmiller. 2010 etwa habe sich die Diskussion unter Bürgermeister Albert Schindler schon einmal zugespitzt, erinnert sich die Mutter, die damals auch Elterbeirätin war.

„Jetzt musste eben Herr Truffner einen Knopf dranmachen“, so Schach-Lohmilller. Bürgermeister Ferdinand Truffner sieht dies ähnlich: „Entscheidungen wurden teilweise jahrelang nicht gefasst und nun stehen wir vor einem Neubeginn – auch wenn dies nicht alle glücklich macht und noch Ärger vorherrscht.“ So sagt es der Schultes in einem aus Anlass der Schließung des Kindergartens in Wiesenstetten in seinem Amtszimmer gedrehten Video, das er gestern auf Facebook veröffentlichte. Ab sofort soll es regelmäßig Videos geben, Titel der Reihe: „Empfi-TV“. Im ersten Video hofft Truffner wörtlich „auf ein Ende der Diskussionen, Vorwürfe und Anschuldigungen“.

Harmonisch verlief jedenfalls schon einmal der kleine Empfang der Kinder aus Wiesenstetten und Dommelsberg am Montag, zu dem die Eltern eingeladen waren. Ein kleines Theaterstück führten die Kinder auf, für die Erwachsenen gab es ein Gläschen Sekt. Dabei war auch Tabea Ziegenbein aus Dommelsberg.

Deren Kinder Emilia und Simon sind neu in Empfingen. Den von der Gemeinde angebotenen Fahrdienst, der die Kinder jeden Morgen aus den Teilorten einsammelt, werde sie auf jeden Fall nutzen. Eine andere Mutter, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen will, sagt: „Wir versuchen natürlich zu erfüllen, was die Gemeinde von uns verlangt.“ Regelmäßig müssten mindestens fünf Kinder mitfahren, heißt es von dort, damit der Dienst auch 2019 nach der nun beginnenden und bis Ende des Jahres dauernden Testphase fortgeführt wird.

„Ich hoffe auf ein Ende der Diskussionen, Vorwürfe und Anschuldigungen“, sagt der Bürgermeister auf „Empfi-TV“. Bild: Screenshot

„Ich hoffe auf ein Ende der Diskussionen, Vorwürfe und Anschuldigungen“, sagt der Bürgermeister auf „Empfi-TV“. Bild: Screenshot

Erweiterung Kindertagesstätte „Die kleinen Strolche“

In der Wohnsiedlung Reichenhalden direkt vor den Toren Empfingens liegt die Kindertagesstätte „Die kleinen Strolche“. Für sie ist ein Neubau in Planung, der in drei Jahren eröffnen könnte. Mögliche Standorte werden aktuell geprüft. Die Einrichtung betreut derzeit neben zwei Krippengruppen – für Kinder im Alter von einem Jahr bis zu drei Jahren –, zwei Kita-Gruppen mit je 20 Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren, genannt die „Bären“ und die „Pinguine“. Zu diesen kommt jetzt eine dritte Gruppe. Die neun Wiesenstetter Kinder bilden den Kern dieser„Hasen“ genannten Gruppe. Eine Modulanlage, umgangssprachlich als Container bezeichnet, wird noch im November vor dem Kindergarten aufgestellt und einen Ruhe- wie einen Projektraum schaffen, denn der bisherige musste zum Gruppenraum umfunktioniert werden. Insgesamt betreue die Einrichtung künftig laut Leitung bis zu 75 Kinder, ursprünglich waren es 60. Im Ganztagesbetrieb ist ein Mittagessen im Angebot, Für die Kinder aus den Teilorten gibt es einen Fahrdienst, täglich ab 7.45 Uhr vom Dorfgemeinschaftshaus.