Freudenstadt · Bildung

Moderne Multifunktionsräume

Die Freudenstädter Falkenrealschule wird saniert und erweitert, um den heutigen Ansprüchen an eine Ganztagsschule gerecht zu werden.

18.09.2020

Von Dunja Bernhard

Der B-Bau der Falkenrealschule soll zeitnah komplett saniert und modernisiert werden. Die Aufzüge (rot) werden Anfang 2021 eingebaut. Anschließend soll die Schule mit dem D-Bau weitere Unterrichtsräume sowie eine Mensa mit 90 Plätzen bekommen. Grafik: Stadtverwaltung

Der B-Bau der Falkenrealschule soll zeitnah komplett saniert und modernisiert werden. Die Aufzüge (rot) werden Anfang 2021 eingebaut. Anschließend soll die Schule mit dem D-Bau weitere Unterrichtsräume sowie eine Mensa mit 90 Plätzen bekommen. Grafik: Stadtverwaltung

Die Falkenrealschule beschäftigt uns schon seit einigen Jahren“, sagte Stadtbaumeister Rudolf Müller. Das Gesamtpaket aus Sanierung, Erweiterung und Barrierefreiheit soll die Schule für die Zukunft aufstellen und orientiert sich an den pädagogischen Konzepten. Für Gruppenarbeit sind andere Raumausstattungen nötig als für ausschließlichen Frontalunterricht. Zudem benötigt eine Ganztagsschule mehr Räume.

Am Dienstag ging es vorrangig um den Umbau des B-Baus. Auf gut 1000 Quadratmetern sind dort zwei Hörsäle, ein Biologieraum, drei Sammlungen und sechs Klassenräume untergebracht, die laut Müller nicht mehr zeitgemäß sind. Seit 1980 sei baulich wenig verändert worden. Fest installierte Sitzmöbel ermöglichen in den Hörsälen kaum Flexibilität, die festen Installationen in den Fachräumen lassen keinen fächerübergreifenden Unterricht zu.

Deshalb werden die Fachräume zu multifunktionalen Räumen umgebaut, in denen auch Deutsch oder Geschichte unterrichtet werden kann. Das erhöht das Raumangebot insgesamt. Die naturwissenschaftlichen Fachräume bekommen schwenkbare Deckenliftsysteme sowie Einzel- und Gruppenarbeitsplätze. Die künftigen Sammlungsräume sollen klar strukturiert und mit Laborwagen befahrbar sein. Auch die Flure werden zu Lernbereichen. Die Umbauten ermöglichten einen zeitgemäßen Unterricht, so Müller. Alle Maßnahmen seien mit der Schulleitung und den Lehrkräften abgestimmt.

Alle neu gestalteten Klassenräume sind künftig über zwei Aufzüge barrierefrei zu erreichen, das betrifft auch die Räume bis zum 1.Obergeschoss im bereits sanierten A-Bau. Für die Modernisierung des B-Baus, die knapp 1,5Millionen Euro kostet, hat die Stadt Fördermittel beantragt. Vom Bund erhält sie über das Kommunalinvestitionsfördergesetz 431000 Euro, weitere 213000 Euro kommen aus dem Ausgleichsstock des Landes. Der Druck, den Prozess zur Ganztagsschule voranzutreiben, komme auch aus der Elternschaft, sagte Müller. Die Sanierung des A-Baus ist beendet. Wenn die Arbeiten im B-Bau abgeschlossen sind, soll die Schule um einen D-Bau erweitert werden, um dem wachsenden Flächenbedarf nachzukommen .

Drittes Geschoss möglich

Der Erweiterungsbau ist zunächst zweistöckig vorgesehen. Er soll aber so konstruiert werden, dass er bei Bedarf um ein weiteres Geschoss aufgestockt werden kann. Im D-Bau sind fünf zusätzliche Klassenzimmer vorgesehen und zwei als Ersatz für die derzeitigen Container sowie eine bedarfsgerechte Mensa mit 90 Sitzplätzen. Darüber hinaus werden die Technik- und Werkräume aus dem B-Bau in den Neubau verlagert. Der D-Trakt ist so konzipiert, dass die Stadt dafür weitere Fördermittel beantragen kann.

Die Realschule am Standort Freudenstadt sei nicht gefährdet, sagte Petra Weinbrecht, Leiterin des Amts für Bildung, Familie und Sport, auf Nachfrage. Elisabeth Gebele wollte wissen: „Wenn der Schulhof immer kleiner wird, wo verbringen die Schüler ihre Bewegungsphasen?“ Müller dazu: „Die Gesamtfläche ist ausreichend.“ Der Pausenhof könne nicht ausgedehnt werden, weil rundherum Wohnbebauung ist.

Das Gremium stimmte den Plänen geschlossen zu.

Im Gemeinderat am Dienstag ging es zudem um die Vergabe für Arbeiten an Heizung, Sanitär- und Lüftungsanlagen sowie für die erforderlichen Abbrucharbeiten im B-Bau. Auf die Ausschreibungen hatten sich nur jeweils zwei Firmen gemeldet. Der gesteckte Kostenrahmen werde nicht überschritten, betonte Müller. Die Arbeiten werden „möglich zeitnah und zügig“ bei laufendem Unterricht ausgeführt. Das werde gewaltige Einschränkungen mit sich bringen, so Müller. Es sei jedoch vorgesehen, dass die Arbeiten von allen Gewerken gleichzeitig ausgeführt werden.

Das Gremium vergab am Dienstag Aufträge für insgesamt knapp 300000 Euro.