VfB Stuttgart

Moral und Mentalität stimmen

Der Aufstiegskandidat hält gegen Nürnberg dem immensen Druck stand.

11.12.2019

Von CARSTEN MUTH

Diskussionsbedarf: VfB-Stürmer Mario Gomez spricht mit Schiedsrichter Robert Schröder, der seinen Treffer wegen vermeintlicher Abseitsstellung nicht anerkannte. Gegen Nürnberg war es Gomez vierter Treffer in zwei Spielen, der nach Videobeweis nicht gegeben wurde. Foto: Thomas Kienzle/dpa

Diskussionsbedarf: VfB-Stürmer Mario Gomez spricht mit Schiedsrichter Robert Schröder, der seinen Treffer wegen vermeintlicher Abseitsstellung nicht anerkannte. Gegen Nürnberg war es Gomez vierter Treffer in zwei Spielen, der nach Videobeweis nicht gegeben wurde. Foto: Thomas Kienzle/dpa

Stuttgart. Nach diesem aufregenden Zweitligaspiel tat Tim Walter so, als sei alles normal gelaufen. Als hätte sein VfB Stuttgart das Match von Beginn an dominiert und einen in keiner Phase gefährdeten Sieg eingefahren. „Ich habe nie daran gezweifelt, dass wir gewinnen. Ich war ganz ruhig“, sagte der VfB-Coach nach dem 3:1 gegen den 1. FC Nürnberg am späten Montagabend.

Wer Walter zuvor beobachtet hatte, bekam jedoch einen ganz anderen Eindruck. Der 43-Jährige gestikulierte mitunter wild, regte sich über Schiedsrichterentscheidungen auf. Walter war augenscheinlich voller Adrenalin. Gelassenheit strahlte der Mann nicht aus. Kein Wunder, sein Team lag in dieser so wichtigen Partie schnell zurück – und tat sich schwer, ins Spiel zu finden. Die Fans pfiffen, der Druck auf die Mannschaft wuchs. Eine brenzlige Situation. Schließlich hatte es zuvor etliche Niederlagen gesetzt. Eine weitere Pleite – dann auch noch gegen den abstiegsbedrohten Club – hätte die Alarmglocken beim Aufstiegskandidaten Stuttgart schrillen lassen.

In dieser Situation allerdings stellte das Team unter Beweis, dass es die nötige Robustheit und Nervenstärke besitzt, um im harten Aufstiegskampf zu bestehen. „Wir hatten Geduld und haben uns selbst belohnt“, meinte VfB-Sportdirektor Sven Mislintat in Bezug auf die deutliche Leistungssteigerung in Halbzeit zwei. Der eingewechselte Silas und Mario Gomez drehten mit ihren Treffern die Partie.

Dank Gomez wieder auf Kurs

„Wir haben Willen und Mentalität gezeigt“, betonte Trainer Walter. Gemeint haben dürfte Walter damit auch und vor allem Mario Gomez. Der 34-Jährige ging wuchtig und entschlossen voran, als es eng wurde und ließ sich auch nicht von einem weiteren wegen Abseits aberkannten Treffer entmutigen. Es war sage und schreibe sein viertes Abseitstor in zwei Spielen. Treffer Nummer fünf, das 2:2 gegen den Club, zählte. „Für Mario freut es mich riesig. Er hat sich das erarbeitet. Er tut der ganzen Mannschaft einfach gut“, sagte Philipp Förster, der nach Gomez-Zuspiel den dritten Treffer für den VfB erzielte.

Auch dank Gomez sind die Stuttgarter also wieder auf Kurs. Der VfB Stuttgart hat den Härtetest bestanden, ist nun Tabellendritter und punktgleich mit dem Zweiten, dem Hamburger SV. Auf Spitzenreiter Arminia Bielefeld sind es vier Zähler. Am kommenden Montag (20.30/Sky) wartet für die Stuttgarter die nächste Aufgabe. Es geht nach Darmstadt, dem momentan Tabellendreizehnten. Carsten Muth

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Erstellt:
11.12.2019, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 11sec
zuletzt aktualisiert: 11.12.2019, 06:00 Uhr

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