Tübingen

Moratorium!

Der Flächennutzungsplan in Mössingen soll fortgeschrieben werden.

10.03.2018

Von Stefan Schade, Tübingen

Mössingen hat wie Tübingen nun seine öffentliche und sehr berechtigte Diskussion um weiteren Flächenverbrauch, der unsere Lebensgrundlagen unwiederbringlich bedroht und mit Naturschwund und Umweltproblemen teuer bezahlt werden muss.

Dass der Streit nur darum geht, welches Gebiet dran glauben muss, spielt den Befürwortern von rücksichtlosem Wachstum in die Hände. Der Flächenverbrauch selbst und der Bürgerwille dazu ist kein Thema mehr. Die Taktik geht auf, wir werden über die Diskussion Pest oder Cholera vom Wesentlichen abgelenkt. Und, Bürger, aufgepasst: ist erst mal ein Beschluss zum Flächennutzungsplan (FNP) oder ähnlichem gefasst, gibt es genau noch drei Monate, um dagegen ein Bürgerbegehren durchzuführen, um mit nachfolgendem Bürgerentscheid direkten Einfluss auf einen Ratsbeschluss zu nehmen. Alle weiteren Beschlüsse (Bauleitplanung etc.) sind dann den Bürgern für einen Bürgerentscheid nicht mehr zugänglich. Ich empfehle dazu eine fachliche Beratung über den Verein „Mehr Demokratie“ (Stuttgart). Den Bürgern wird immer klarer, dass da gemeinschaftliche Flächen für Einzelinteressen missbraucht werden. Unterstützt wird das durch einen künstlichen Druck, dass davon unsere Existenz abhängt und die Entscheidungen dringend wären. Das sind sie nicht. Die Zeit ist reif für ein Moratorium, alle Planungen zu weitergehendem Flächenverbrauch anzuhalten, bis eine ausreichende Meinungsbildung bei den Bürgern erreicht ist, ob wir das wollen, brauchen und uns leisten können.

Zum Artikel

Erstellt:
10.03.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 40sec
zuletzt aktualisiert: 10.03.2018, 01:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Aus diesem Ressort