Ironische Operette: Kunterbunt und schnell vergessen.

Moulin Rouge

Ironische Operette: Kunterbunt und schnell vergessen.

24.11.2015

Von roc

Moulin Rouge

"Das Größte, was du in deinem Leben erfahren kannst, ist lieben und geliebt zu werden!" Mit diesem Satz und mehr theoretischen als praktischen Kenntnissen kommt der junge Dichter Christian (hoffnungslos fehlbesetzt: Ewan McGregor) ins Paris der Jahrhundertwende und bezieht sein Quartier in Montmartre, gegenüber vom berühmt-berüchtigten Nachtclub Moulin Rouge.

Von Zimmernachbar Toulouse-Lautrec als Nachwuchstalent für sein Musical entdeckt, wird er unverhofft dem Star des Moulin Rouge, der geheimnisvollen Schönen Satine (Nicole Kidman) vorgestellt. Die hält ihn zunächst für einen reichen Investor, den sie im Auftrag ihres Chefs bezirzen soll, um das ruinöse Etablissement zu retten. Als sich die abgebrühte Prostituierte schon schwindsüchtig in den armen Poeten verliebt, nimmt das Drama seinen Lauf.

Auch wenn das Ganze zunächst wie die Vorlage für einen vielleicht etwas schlicht konstruierten Kostümfilm klingt, hat der Film doch mit dem Paris der Jahrhundertwende so viel zu tun wie Entenhausen mit Duisburg. Vielmehr versetzt uns Regisseur Baz Luhrmann ("Romeo und Julia") in eine comicstripartige Video-Operette, die durch die herrlich unbeholfenen Gesangseinla-gen von Kidman und McGregor (singen die das wirklich?) amüsiert. In einer Tour de force durch die Pophits der letzten zwanzig Jahre vermixt Luhrmann David Bowie, Whitney Houston, Madonna und Queen. Herrlich unverfroren, wenn die Damen und Herren den Cancan zu Nirvana tanzen, sich die Verliebten mit Elton John anschmachten und sich dem verzweifelten Christian aus tiefster Kehle ein "Roooxanne!" entringt. Da macht schon allein das Mitraten Spaß.

Weniger spannend sind dann schon die hektischen Schnitte und pseudooriginellen Kamerafahrten durch ein computergeneriertes Postkarten-Altparis. Und wenn man sich wirklich mit der Handlung abgeben will, dann gähnt einem die schiere Langeweile ins Gesicht.

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Erstellt:
24.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 52sec
zuletzt aktualisiert: 24.11.2015, 12:00 Uhr

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M. Dettling 04.08.200512:00 Uhr

Super Film, ein muss für die Musicalfans. Achtung! Kein Happy End!!!

09.11.200312:00 Uhr

Anfangs zwar etwas wirr und zum Schluß hin immer schmalziger, aber durchaus beeindruckend gemacht.