Kriminalität

Mühlener Hund vergiftet

Nahe des Mühlener Bahnhofs ist ein Hund Opfer von Ködergift geworden und starb am Montag – nicht der erste Fall in der Umgebung.

21.02.2018

Von Nathanael Häfner

Ein Mops wurde in Mühlen vergiftet und starb. Archivbild: Sommer

Ein Mops wurde in Mühlen vergiftet und starb. Archivbild: Sommer

Der vergiftete Mops aus Mühlen ist am Montag in einer Tierklinik seinen Verletzungen erlegen. „Charly“ hatte am Sonntag einen Giftköder nahe des Mühlener Bahnhofs gefressen. Verdächtigte sind bisher nicht bekannt.

Zumindest kann die Halterin auf die Unterstützung der Horber zählen. Einen warnenden Beitrag des Tierschutzvereins Horb teilten bei Facebook bisher fast 300 Menschen.

Beatrice Buchmann ist Vorsitzende des Vereins und kennt das Problem seit Jahrzehnten. Insbesondere an bekannten Hundelaufstrecken, etwa in Bildechingen, seien immer wieder Giftköder und ähnliches aufgetreten. „Wenn man die Person nicht auf frischer Tat beim Auslegen erwischt, ist es sehr schwierig, jemanden zu fassen“, sagt sie. Eine erfolgreiche Anzeige gegen einen Köderausleger habe es lange nicht gegeben.

Warum jemand bewusst Tiere quält, erschließt sich Buchmann kaum. Die allermeisten Hundehalter verhielten sich sauber und entsorgten Hundehäufchen mit einer Tüte, die dafür vorgesehenen Spender seien gut verteilt. Selbst wenn vereinzelt Hinterlassenschaften am Weg liegen, rechtfertige das bei Weitem noch keine Tierquälerei. In dem Fall sei ohnehin der Mensch schuld, das Tier müsse es dann ausbaden. Der Tierschutzverein weiß von einem weiteren Fall. Vergangenes Jahr sei am Straubhof ein Hund vergiftet worden, er überlebte nicht.

Holgers Stehles Jack-Russell-Terrier dagegen geht es mittlerweile prächtig. Am Karfreitag 2017 sah das noch anders aus, der Hund des Haiterbachers, der in Horb schon als Reiter aktiv war, hatte Rattengift geschluckt. Danach musste der Vierbeiner ein Jahr behandelt werden und Medikamente einnehmen. Um die Osterzeit seien in Haiterbach zwei weitere Hunde betroffen gewesen, sagt Stehle. Bis heute fehlt von verdächtigen Personen jede Spur.

Die Gefahren sind vielschichtig

Neben den Tätern sind auch die Köder schwer zu fassen. So könne Schokolade ebenso giftig für einen Hund sein, sagt Beatrice Buchmann. Auch gebe es Fallen, in denen Rasierklingen durch Fleisch oder andere Lebensmittel versteckt würden. Zudem sieht sie ungeschickt ausgelegte Mause- und Rattenköder als potenzielle Gefahr. Kammerjäger verstünden ihr Handwerk und schadeten keinem unbeteiligten Tier, das sehe bei Laien anders aus.

Schließlich gefährden nicht nur Tierquäler mit bewusst ausgelegten Ködern, sondern auch Umweltverschmutzer. Wer Essensreste und Lebensmittel wegwirft, nimmt bewusst in Kauf, dass allerlei Tiere gefährdet werden können, nicht nur Hunde.

Buchmann appelliert daher an die Bevölkerung. Spaziergänger und Hundehalter sollen achtsam sein und im Grünen nichts sorglos wegwerfen. Wer einen Köder finde, solle diesen umgehend der Polizei melden.

Die Mühlener Hundehalterin erstatte am Dienstag bei der Horber Polizei Anzeige. Im Tierschutzgesetz drohen Geldstrafen und bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe, wer Tiere ohne vernünftigen Grund tötet oder ihnen grundlos Schmerzen zufügt. Bei Ködergift sind Täter allerdings meistens schwer zu ermitteln.