Kommentar

Mutter aller Niederlagen

Die Bilder der am Boden liegenden Bayern-Spieler haben sich ins Gedächtnis eingebrannt. Verteidiger Sammy Kuffour, wie er weint, schreit, mit den Fäusten auf den Rasen schlägt, immer und immer wieder. Torwart Oliver Kahn, Lothar Matthäus, Stefan Effenberg – wie sie ins Leere starren, aschfahl im Gesicht.

23.05.2019

Von CARSTEN MUTH

Der traurige Trainer Ottmar Hitzfeld, verloren über den Platz geisternd, nicht wissend, wohin mit sich und der Welt.

Abgespielt haben sich diese Szenen vor 20 Jahren in Barcelonas Stadion-Kathedrale Camp Nou, nach dem Abpfiff des Champions-League-Finales zwischen Bayern München und Manchester United. Das Endspiel ist als „Mutter aller Niederlagen“ in die Geschichte eingegangen, wie die Süddeutsche Zeitung damals schrieb.

Die Bayern hatten die Begegnung an diesem warmen Maiabend schon in der Tasche, den Pokal schon an den Händen. Sie führten bis in die Nachspielzeit hinein 1:0, waren überlegen, hatten mehrmals die Chance aufs 2:0, trafen Latte und Pfosten. Doch dann trat der Bayern-Albtraum in Gestalt von Teddy Sheringham und Ole Gunnar Solksjaer auf den Plan. Die beiden eingewechselten Spieler trafen binnen weniger Sekunden und drehten das Spiel für die Engländer, bei denen es anschließend kein Halten mehr gab.

Wer das Finale am TV gesehen hat, wer es gar im Stadion erleben durfte, wird es nie vergessen. Auch ManU-Keeper Peter Schmeichel nicht, wie er vor Freude Räder geschlagen hat.

Zum Artikel

Erstellt:
23.05.2019, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 33sec
zuletzt aktualisiert: 23.05.2019, 06:00 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Newsletter los geht's
Nachtleben, Studium und Ausbildung, Mental Health: Was für dich dabei? Willst du über News und Interessantes für junge Menschen aus der Region auf dem Laufenden bleiben? Dann bestelle unseren Newsletter los geht's!