Fußball

„Kleiner Bayern-Schreck“: Hoffenheim hofft auf erneuten Coup

Gegen große Teams hat die TSG 1899 Hoffenheim in dieser Saison meist gut ausgesehen und dabei Dortmund, Leverkusen und die Bayern geschlagen. Letztere treten nun zur Revanche in Sinsheim an.

27.02.2020

Von dpa/lsw

Hoffenheims Andrej Kramaric (l) schiesst. Foto: Uwe Anspach/dpa/Archivbild

Hoffenheims Andrej Kramaric (l) schiesst. Foto: Uwe Anspach/dpa/Archivbild

Zuzenhausen. Der FC Bayern soll nur kommen! Das könnte die TSG 1899 Hoffenheim vor dem Schlager gegen den Spitzenreiter aus München am Samstag (15.30 Uhr/Sky) sagen. Ganz so selbstbewusst treten die Kraichgauer im Vorfeld dann doch nicht auf - aber die Bilanz und die letzten Auftritte der TSG gegen den Rekordmeister sprechen für sich. „Wir sind ja ein bisschen bekannt geworden als kleiner Bayern-Schreck. Ich denke, es wird schwieriger als in der Hinrunde. Aber wir haben keine Angst“, sagte Kapitän Benjamin Hübner.

Die Bayern liegen den Hoffenheimern irgendwie: Seit Sommer 2016 haben die Kraichgauer in der Fußball-Bundesliga zehn Punkte gegen die Münchner eingefahren (drei Siege, ein Remis, drei Niederlagen) - das schaffte keine andere Mannschaft. Das Liga-Hinspiel gewann das Team von Trainer Alfred Schreuder mit 2:1. Dabei liefen die TSG-Profis übrigens insgesamt 127 Kilometer - Clubrekord. Zudem lieferte das Team bei der 3:4-Niederlage im DFB-Pokal in München teilweise einen erbitterten Fight und hatte am Ende sogar noch Chancen zum Ausgleich.

„Wir müssen einfach mutig sein, mutig nach vorne spielen“, forderte Hübner in einem Interview des Club-TV. Der Abwehrchef gab aber auch zu bedenken: „Die Bayern sind wieder in einer beeindruckenden Form, wieder die alten.“ Wenigstens müssen sich die Hoffenheimer nicht mit Robert Lewandowski auseinander setzen. Der Toptorjäger muss nach dem 3:0-Triumph der Münchner beim FC Chelsea in der Champions League verletzt passen.

„Normalerweise ist das ein Vorteil für den Gegner. Aber wir wissen nicht, wie sie das lösen werden“, sagte Schreuder. Den Niederländer plagen im Angriff noch viel größere Personalsorgen. Der Armenier Sargis Adamyan, der beim Hinspielsieg in München beide Tore erzielt hatte, wurde am Sprunggelenk operiert. Der israelische Angreifer Munas Dabbur hatte zuletzt beim 1:1 in Mönchengladbach einen Riss der Bizepssehne am Knie erlitten. Zudem fehlt der TSG in Ishak Belfodil (Kreuzbandriss) seit Monaten ein Topscorer.

So ist Schreuder heilfroh, dass sich Hoffenheims Rekordtorjäger Andrej Kramaric zurück gemeldet hat. „Andrej hat gestern noch einen Fitnesstest absolviert und ist fit. Er wird heute wieder mittrainieren“, sagte der 47 Jahre alte Chefcoach am Donnerstag über den kroatischen WM-Zweiten. „Wir müssen das gemeinsam auffangen“, sagte Hübner über die Personalmisere in der Offensive und verwies auf Lucas Ribeiro. Der 21 Jahre alte Brasilianer hatte bei seinem Bundesliga-Debüt als Joker in Gladbach gleich den späten Ausgleich erzielt.