Flugzeugunglück

Nach Tragödie: Mitgliederandrang bei Chapecoense

Große Anteilnahme überall auf der Welt – Schweigeminute und Trauerflor in der Bundesliga.

02.12.2016

Von SID

Der Schock über das Unglück sitzt immer noch tief. Foto: dpa

Der Schock über das Unglück sitzt immer noch tief. Foto: dpa

Chapecó/Medellín. Ausgegangener Treibstoff hat den Absturz des Flugzeugs mit der Delegation des brasilianischen Fußball-Erstligisten Chapecoense verursacht. Das bestätigte erstmals offiziell die zivile Luftfahrtbehörde Kolumbiens. „Nach dem Eintreffen am Unglücksort und der Untersuchung der Wrackteile können wir festhalten, dass das Flugzeug keinen Treibstoff mehr hatte“, versicherte der für die nationale Flugsicherheit zuständige Sekretär Freddy Bonilla. Die Behörden wollen nun untersuchen, warum dem Flieger der Kraftstoff ausgegangen ist. Beim letzten Funkkontakt meldete der Pilot zudem totalen Stromausfall. Die beiden gefundenen Flugschreiber sind bereits auf dem Weg nach Großbritannien, wo Experten der British Aerospace als Hersteller der Avro-RJ-Maschine die Black Box auswerten sollen.

Die Leichname der Spieler und Betreuer werden derzeit nach Brasilien überführt, wo die Klubführung für das Wochenende eine Trauerfeier mit den Urnen und Särgen fast aller Opfer in der Arena Condá plant. Dazu werden rund 100 000 Menschen erwartet, darunter auch Brasiliens Staatspräsident Michel Temer. In Kolumbien kämpfen die Ärzte um die Überlebenden. Torhüter Jackson Follmann sei im bedenklichsten Zustand, teilte Chapecoense auf seiner Internetseite mit.

Follmann liegt auf der Intensivstation, ebenso sein Mannschaftskollege Neto (31), dessen Zustand als „kritisch, aber stabil“ beschrieben wird. Allan Ruschel (27) wurde an der Wirbelsäule operiert. Trotz der zahlreichen Verletzungen bestehe „Aussicht auf Besserung“. In kritischem Zustand befindet sich auch der Journalist Rafael Henzel. Bei allen Schwerverletzten sei die größte Gefahr eine Infektion der stark verunreinigten Wunden.

Die Anteilnahme weltweit ist groß. So wird vor allen Bundesliga-Partien der 1. und 2. Bundesliga am Wochenende eine Schweigeminute abgehalten.

Zudem wollen sich rund 13 000 neue Mitglieder dem Verein anschließen. Bisher verzeichnete der Provinzklub gerade einmal nur 9000 Mitglieder, die meisten davon aus der rund 210 000 Einwohner zählenden Kleinstadt im Süden Brasiliens. sid

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Erstellt:
02.12.2016, 06:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 02.12.2016, 06:00 Uhr

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