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Deutschlandweiter Ausbau des LTE Netzes: der Status Quo

Als Ende des Jahres 2014 die ersten kommerziellen LTE Netzwerke in Oslo sowie Stockholm in Betrieb genommen wurden, feierte die Welt diese als mobile Revolution.

20.09.2018

Bild: JESHOOTScom/pixabay (CC0 1.0)

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LTE – die „Long Term Evolution“ – erlaubt, zumindest in der Theorie, Downloadraten von bis zu 1200 Megabit pro Sekunde. Doch noch bevor der bundesweite Ausbau des LTE Netzes überhaupt abgeschlossen ist, steht nun bereits der Nachfolger namens LTE-Advanced in den Startlöchern und soll die bisherigen Raten mit bis zu 4000 Megabit pro Sekunde sogar noch übertreffen. Solange das LTE Netz aber nicht flächendeckend ausgebaut ist, können die Nutzer auch nicht auf die Verfügbarkeit des LTE-Advanced Netzes hoffen. Wie lückenlos ist der Ausbau in Deutschland zum Status Quo also wirklich?

Ausbau auf drei Provider beschränkt

Nach dem kommerziellen Start des LTE Netzes, sollte dieses natürlich auch schnellstmöglich in Deutschland lanciert werden. Somit dauerte es nur vier Monate, bis vom 12. April bis zum 20. Mai 2010 schließlich auch in Deutschland die ersten Frequenzen für den LTE Standard versteigert wurden. Zugelassen wurden hierfür aber ausschließlich die drei großen Provider in Deutschland: Telekom, Vodafone und O2. Alle drei beteiligten sich an der Auktion und erbrachten der Bundesnetzagentur einen Erlös von 4,38 Milliarden Euro. Im Jahr 2015 erfolgte eine erneute Frequenzversteigerung – auch diesmal nur unter den drei größten Providern. Dabei lag der Erlös sogar bei 5,08 Milliarden Euro. Dies macht deutlich, wie vielversprechend das Geschäft mit dem Mobilfunkstandard namens LTE ist. Dementsprechend schnell müsste eigentlich auch der Ausbau in Deutschland vonstatten gehen, zumindest in der Theorie. Die Realität sieht jedoch anders aus.

Exkurs: Breitbandausbau hinkt hinterher

Dass die Hoffnungen in das LTE Netz so groß waren und bis heute sind, liegt vor allem in den bis dato fehlenden Alternativen zum Breitbandnetz. Dessen Ausbau geht in Deutschland nämlich nur schleppend voran, sodass knapp ein Viertel der deutschen Haushalte nach wie vor auf einen schnellen Internetanschluss mit mehr als 16 Megabit pro Sekunde warten muss. Das LTE Netz soll diese Lücken nun schließen und mittels Funkstandard auch – oder vor allem – in jenen Regionen, wo es am Breitbandausbau noch hapert, trotzdem schnelles Internet für mobile oder stationäre Endgeräte ermöglichen.

LTE Netz vor allem in Ballungsgebieten ausgebaut

Laut tarife.de war es deshalb ursprünglich das Ansinnen der Politik sowie der Provider, das LTE Netz zuerst sowie umfassend in ländlichen Gebieten auszubauen, denn hier surft nach wie vor jeder zweite Haushalt nur im Schneckentempo. Zudem sollten Lücken geschlossen werden, wo bislang überhaupt kein Internetzugang möglich war. Nach und nach sollte der LTE Standard dann bundesweit verfügbar werden. Acht Jahre später lautet jedoch das traurige Fazit: LTE ist in Deutschland zum Stand heute nicht lückenlos verfügbar. Entgegen der ursprünglichen Pläne wurde es zuerst in Ballungszentren sowie Städten ausgebaut. Dementsprechend hat sich die Situation in vielen ländlichen Regionen immer noch nicht gebessert. Während die Menschen in Ballungsgebieten nun also die luxuriöse Wahl zwischen Breitbandinternet oder dem LTE Funknetz haben, sitzen viele Personen in ländlichen Gefilden nach wie vor ganz ohne (schnelles) Internet da.

Telekom treibt LTE Ausbau voran

Eigentlich haben alle drei Provider in etwa gleich große Anteile an Funkfrequenzen ersteigert und wären somit in gleichen Teilen für den Ausbau des LTE Netzes in Deutschland verantwortlich. Jedoch war es in den vergangenen Jahren vor allem die Deutsche Telekom, welche hierbei die größten Erfolge feierte. Sei es das LTE Netz oder der Ausbau von Glasfaserverbindungen: Die Telekom ist in Sachen Netzausbau stetig aktiv und informiert wöchentlich über den aktuellen Stand ihrer Arbeiten. Tatsächlich ist der LTE Ausbau seit Beginn rasant vorangeschritten. Im Gegensatz zum Breitbandinternet, hinkt Deutschland wenigstens beim Mobilfunkstandard aktuell nicht im internationalen Vergleich hinterher. Bereits zum Ende des Jahres 2012 galten 90 Prozent der deutschen Breitbandlücken in sämtlichen Bundesländern als geschlossen. Auch Vodafone spielte dabei eine tragende Rolle und zählte ein Jahr später schon mehr als 7000 Sendestationen. Lediglich O2 unter dem Markendach Telefónica Deutschland Holding hinkt mit gerade einmal 66 Prozent LTE-Flächenabdeckung deutlich hinterher.

Fazit: Wie also sieht der Status Quo aus?

Ein Blick auf die aktuellen Zahlen lässt also ein zweischneidiges Fazit zu: Einerseits ist das LTE Netz in Deutschland entgegen der ursprünglichen Pläne noch nicht lückenlos ausgebaut. Andererseits sind diese Lücken aber, vor allem bei den zwei größten Anbietern, denkbar gering und so liegt die Abdeckung der Telekom bereits bei 97,5 Prozent und somit bei 77 Millionen Bundesbürgern. Spätestens zum Ende des kommenden Jahres 2019 sollen die Werte auf 98 Prozent steigen, womit der Ausbau als nahezu vollständig betrachtet wird. Es ist somit ein Punkt erreicht, ab welchem der Ausbau nur noch schleichend fortschreitet, denn eine 100-prozentige LTE Abdeckung ist – zumindest in nächster Zeit – eher unwahrscheinlich. Stattdessen konzentrieren sich die Provider nun zunehmend auf die Optimierung der Datenübertragungsraten sowie den Ausbau des LTE-Advanced Netzes. Der deutschlandweite Ausbau des LTE Mobilfunkstandards könnte also zum Status Quo als beinahe abgeschlossen betrachtet werden, was jedoch längst nicht das Ende der Weiterentwicklung im Bereich Funk sowie mobiles beziehungsweise schnelles Internet bedeutet.

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Erstellt:
20.09.2018, 13:48 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 36sec
zuletzt aktualisiert: 20.09.2018, 13:48 Uhr

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