Sulz/Renfrizhausen

Nach längerer Suche hat Automatic Systeme Dreher aus Renfrizhausen einen Standort für den geplanten

27.04.2018

Von Cristina Priotto

Nach längerer Suche hat Automatic Systeme Dreher aus Renfrizhausen einen Standort für den geplanten

Nach längerer Suche hat Automatic Systeme Dreher aus Renfrizhausen einen Standort für den geplanten Neubau gefunden: Der Maschinenbauer baut im Interkommunalen Gewerbegebiet (IKG) „InPark A81“ Sulz-Vöhringen auf sechs Parzellen neu.

Die Gerüchteküche hatte am Firmensitz und in der Neckarstadt schon seit Dezember 2017 gebrodelt. Bei der Weihnachtsfeier hatten die 180 Beschäftigten von dem geplanten Umzug erfahren.

Ziel: Umzug im September 2019

Hasan Sarac, geschäftsführender Gesellschafter, ließ die Katze aber erst am gestrigen Donnerstag bei einem Pressegespräch im IKG offiziell aus dem Sack. Als Hauptgrund nannte Sarac Platzmangel am bestehenden Standort am Ortsrand von Renfrizhausen: „Wir haben aus der Infrastruktur das Beste herausgeholt und die Logistik optimiert, sind aber an unsere Grenzen gestoßen“. Die Firma sei in dem 45 Jahre alten Gebäude gewachsen – mit allen Vor- und Nachteilen. Um den wachsenden Bedarf der Märkte in Zentraleuropa, Nordamerika, Mexiko, China und Indien bedienen zu können, müsse das Unternehmen aber die Kapazitäten erhöhen. Zudem wolle Dreher auch repräsentativer, moderner und attraktiver für die Mitarbeiter werden. „Der Entscheidung gingen aber reifliche Überlegungen voraus, und der Standortwechsel ist uns nicht leichtgefallen“, gestand Sarac.

In konkreten Zahlen präsentiert sich die geplante Expansion ambitioniert: Mit einer Gesamtfläche von knapp 10000 Quadratmetern – 2500 für das Verwaltungsgebäude und 7100 für die beiden Produktionshallen – verdoppelt Automatic Systeme Dreher am künftigen Standort seine Ausdehnung gegenüber jetzt.

Die Pläne hat die Ingenieurgesellschaft Hulverscheidt und Kindler aus Bad Krozingen erstellt. „Wir sind schon sehr weit
– und hoffen auf eine Baugenehmigung im beschleunigten Verfahren“, sagte der geschäftsführende Gesellschafter an die Adresse der Vertreter der Stadtverwaltung. Die Finanzierung steht. Läuft alles nach Plan, soll der Umzug von Renfrizhausen in den „InPark“ im September 2019 erfolgen.

Bei den ersten Überlegungen für eine Erweiterung des Betriebs Ende des Jahres 2016 lag der Fokus noch auf Renfrizhausen. Schnell wurde jedoch klar, dass die dort maximal vorhandenen 15000 Quadratmeter Fläche nicht ausreichen würden. Ende 2017 signalisierte Automatic Systeme Dreher der Stadt Interesse am IKG.

„Uns ist es sehr schwergefallen, uns von Renfrizhausen zu rennen, aber die wirtschaftliche Vernunft und die Aussicht auf eine bessere Zukunftsperspektive haben gesiegt“, erklärte der geschäftsführende Gesellschafter. Der aus Balingen stammende Sarac begründete die Wahl für den Standort: „Wir haben eine extrem hohe Verbundenheit mit der Region“.

Um die angestrebte Verdopplung des Umsatzes erzielen zu können, werden auch weitere Fachkräfte benötigt. „Wir haben ein Top-Qualitätsniveau“, versicherte der Dreher-Unternehmens-Chef.

Im Interkommunalen Gewerbegebiet belegt der Großansiedler mit den anvisierten 24000 Quadratmetern gleich sechs Parzellen zwischen der Bertha-Benz- und der Karl-Drais-Straße.

Bürgermeister Gerd Hieber sagte: „Wir freuen uns, dass wir Automatic Systeme Dreher im ‚InPark‘ eine Entwicklung in der Stadt ermöglichen können, denn es ist der Sinn des IKG, die gewerbliche Expansion auch von Firmen aus Sulz zu unterstützen“. Angesichts der Größe des Vorhabens meinte Hieber: „Das ist auch für den Zweckverband ein großer Schritt in der Vermarktung, und Dreher wird durch die räumliche Position eine zentrale Ankerrolle in dem Gebiet einnehmen“. Ein Notartermin zur Unterzeichnung des Kaufvertrags steht in den nächsten Woche an.

Bezüglich der genauen Investitionssumme wollte Hasan Sarac sich noch nicht festlegen, doch „zwischen zehn und 15 Millionen Euro“ nimmt das Unternehmen für die Umsiedlung in die Hand.

Was mit dem bestehenden Gebäude in Renfrizhausen geschieht, entscheidet die Eigentümerfamilie. Der Hersteller von Automationsanlagen für Umformpressen ist dort von jeher lediglich Mieter.

IKG-Wirtschaftsförderer Frank Börnard reagierte auf die häufig geäußerte Kritik, im Interkommunalen Gewerbegebiet gehe es nicht sichtbar vorwärts: „An einer solchen Entscheidung sieht man, dass so etwas nicht von heute auf morgen geht, sondern dass dafür viele Hintergrundgespräche nötig sind“. Es sei nie das ziel gewesen, möglichst schnell Flächen zu verkaufen.

Erschwert und zeitlich verzögert wurden die Grundstücksverkäufe durch die Notariats- und Grundbuchreformen.

Nach längerer Suche hat Automatic Systeme Dreher aus Renfrizhausen einen Standort für den geplanten

Das Projekt in Zahlen:

Grundstücksfläche: 24000

Quadratmeter

Verwaltungsgebäude: 2500

Quadratmeter auf zwei Etagen

Produktionshallen: zwei Gebäude mit insgesamt 7100 Quadratmetern (für Montage, Fertigung und Logistik)

Investition: rund 15 Millionen Euro

Fertigstellung (Plan): Oktober 2019

Von Renfrizhausen ins IKG FirmenAutomatic Systeme Dreher baut im „InPark“ für 15 Millionen Euro neu. Hasan Sarac strebt am neuen Standort eine Verdopplung des Umsatzes an.

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Erstellt:
27.04.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 07sec
zuletzt aktualisiert: 27.04.2018, 01:00 Uhr

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