Zuwachs im Archiv

Nachlass von Schwenninger als Geschenk

Das Tübinger Stadtarchiv hat den Nachlass des 2010 gestorbenen Walter Schwenninger bekommen. Schwenninger gehörte 1983 zu den ersten Grünen im Bundestag. Auch das Archiv der Alternativen Liste Tübingen ist jetzt im Stadtarchiv.

04.04.2016

W. Schwenninger

W. Schwenninger

Tübingen. Lange Haare, Rauschebart, dicker Wollpullover: Walter Schwenninger sorgte weltweit für Aufsehen, als er Bundestagsabgeordneter wurde. Sogar die New York Times druckte ein Foto des Tübingers am Rednerpult des Bundestags. Schwenninger setzte sich unermüdlich für globale Gerechtigkeit und den Frieden ein, seine Hauptthemen waren die Dritte-Welt-Politik, die Welternährung und die Folgen von Waffenexporten. Zwei Amtsperioden lang war er zudem Mitglied des Tübinger Gemeinderats – und forcierte zusammen mit seiner Frau Nani Mosquera-Schwenninger die Städtepartnerschaft mit Villa El Salvador in Peru.

Im Januar schenkte Mosquera-Schwenninger den schriftlichen Nachlass ihres Mannes der Stadt. Es sind vor allem Briefwechsel, Redemanuskripte, Druckschriften und Plakate. Außerdem gehören viele Fotos dazu, die Schwenninger gemacht hat. Insgesamt umfasst der Nachlass laut Stadtarchivar Udo Rauch 18 Regalmeter. Allerdings ist er noch in Kisten verpackt und noch nicht geordnet oder verzeichnet. Seine Benutzung ist deshalb noch nicht möglich. Rauch berichtet über die Schenkung am heutigen Montag, 4. April, im Kulturausschuss (Beginn 17 Uhr im Rathaus).

Thema ist dann auch eine weitere Schenkung: Die Stadt übernahm das Archiv der Tübinger Alternativen Liste. Es umfasst 21 Regalmeter Unterlagen aus den 1970er bis 2010er Jahren und ist grob nach Sachbereichen sortiert.

Neben diesen beiden Nachlässen sind auch etliche Unterlagen aus den beiden Rathäusern im Archiv gelandet. Unter anderem Dokumente aus dem Technischen Rathaus – Bau-Unterlagen, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen. Darunter etwa die Pläne zur Anlagen der Mühlstraße und der Neckarvorstadt. Um alle Neuzugänge unterzubringen, hat die Verwaltung einen 150 Quadratmeter großen Raum in Weilheim angemietet und als Notmagazin für rund 500 Meter Akten eingerichtet. slo