Zuzenhausen

Nagelsmann zu Dortmund: «Immense Wirtschaftsinteressen»

Hoffenheims Bundesliga-Trainer Julian Nagelsmann findet es «mehr als unglücklich», dass Borussia Dortmund nicht einmal 24 Stunden nach dem Anschlag wieder spielen musste.

13.04.2017

Von dpa

Julian Nagelsmann. Foto: Uwe Anspach/Archiv dpa

Julian Nagelsmann. Foto: Uwe Anspach/Archiv dpa

Zuzenhausen. «Ich glaube schon, dass die Terminfindung grundsätzlich sehr schwer ist», sagte der 29-Jährige am Donnerstag. Es sei aber schlicht nicht möglich, in so einer Situation normal Fußball zu spielen. Nagelsmann verwies explizit auch auf die «immensen Wirtschaftsinteressen» bei so einer Champions-League-Begegnung.

Die Terminfindung sei für die UEFA wahrscheinlich sehr schwer gewesen. «Dann sitzen da 1000 Fernseh-Anstalten, die viel, viel Geld bezahlen. Da steckt ein unfassbar großer Aufwand dahinter, das irgendwie hinzukriegen», sagte der Coach des Dortmunder Bundesliga-Rivalen und plädierte für mehr Menschlichkeit: «Man könnte auch mal sagen: Wir stellen die wirtschaftlichen Interessen für ein Champions-League-Spiel zurück und verschieben das Spiel auf einen anderen Termin. Und wenn die dann um neun Uhr in der Früh spielen und die Zuschauer nicht kommen können - dann können sie halt nicht kommen. Dann gibt es halt auch mal keine Fernsehübertragung.»

Dortmund habe das trotz des 2:3 gegen AS Monaco am Mittwochabend «sehr, sehr gut gemacht», so Nagelsmann weiter. Auf die Frage, ob die Hoffenheimer gegenüber dem Tabellennachbarn nun möglicherweise im Kampf um einen Champions-League-Platz einen Vorteil haben, den sie gar nicht haben wollen, sagte er: «Ich glaube nicht. Ich hoffe auch nicht, dass wir durch so einen Scheiß einen Vorteil kriegen.»

Dortmunds Trainer Thomas Tuchel hatte die schnelle Wiederansetzung des Viertelfinal-Hinspiels nur einen Tag nach der Attacke auf den BVB-Mannschaftsbus kritisiert. «Wir wurden überhaupt zu keiner Zeit gefragt», sagte er nach der Partie.

Julian Nagelsmann. Foto: Uwe Anspach/Archiv dpa

Julian Nagelsmann. Foto: Uwe Anspach/Archiv dpa