Festival

Neue Location, bewährtes Konzept

Die dritte Auflage von „Rock gegen Gewalt“ macht einen kurzen Abstecher im Horber Marmorwerk. Musikalisch wird es hart und politisch.

08.11.2016

Von Benjamin Breitmaier

Das Dream-Team geht an der Start für die dritte Runde: Lautpegel-Musikschuldirektor Christian Ott und Marmorwerk-Queen Madeleine Wolf, die Organisatoren von „Rock gegen Gewalt“.Bild: Breitmaier

Das Dream-Team geht an der Start für die dritte Runde: Lautpegel-Musikschuldirektor Christian Ott und Marmorwerk-Queen Madeleine Wolf, die Organisatoren von „Rock gegen Gewalt“.Bild: Breitmaier

Früher hat es hier fast jedes Wochenende gescheppert – im Jugendhaus Marmorwerk im Reibegässle. Es gab Zeiten in der Neckarstadt, da war das heute orangene Gebäude der einzige Veranstaltungsort, wo regelmäßig junge Musiker die Bühnenbretter zum Knattern brachten. Heute gibt es hier fast keine Live-Musik mehr – bis zum
19. November.

An der Stelle, wo vor mehr als zehn Jahren die Ur-Auflage von „Rock gegen Gewalt“ hunderte junge Menschen in das Horber Jugendhaus zog, hier soll die Erfolgsgeschichte der Veranstaltungsreihe weitergehen. Die Organisatoren bleiben die gleichen. Christian Ott, Direktor der Musikschule Lautpegel und Madeleine Wolf, die „Queen of Marmorwerk“, vom Horber Jugendreferat.

Bei den ersten beiden Veranstaltungen waren zuerst 180 dann 250 Besucher in der Kaserne, um zu den Bands, die teilweise durch die gesamte Bundesrepublik angereist waren, zu feiern. Eigentlich hätte die Veranstaltungsreihe hier weitergehen sollen, doch Kulisse-Wirt Johannes Kiefer bastelt hier an seiner großen Veranstaltungslocation Schrägstrich Messezentrum. „Wir haben uns mit Johannes zusammengesetzt und dann gemeinsam entschieden, dass es dieses Mal sicherer ist, wenn wir die Veranstaltung ins Marmorwerk verlegen“, erklärt Ott. Doch die beiden Organisatoren wollen auf jeden Fall wieder zurück.

Trotz neuem Veranstaltungsort haben Wolf und Ott nicht viel am Konzept gedreht. Drei außergewöhnliche Bands stehen auf der Bühne und spielen umsonst, damit Spenden und Getränkeumsatz direkt an Einrichtungen gehen, die sich gegen Gewalt stark machen. Der Eintritt ist immer noch
frei, die Spendenkasse wird wieder aufgestellt.

Nachdem bei den vergangenen Veranstaltungen an den Freundeskreis Asyl und die Aktion Drachenei gespendet wurden, wird jetzt eine in Horb noch relativ unbekannte Institution unterstützt. Seit September hat die Frauenhilfe Freudenstadt eine Außenstelle in der Horber Kaserne. Dort kam ein erster Kontakt mit Ott zustande. „Wir versuchen mit unseren Spenden ein breites Spektrum an Menschen abzudecken, die sich gegen Gewalt einsetzen“, erklärt Ott. Ein Vertreter der Frauenhilfe wird auch am 19. November im Marmorwerk vor Ort sein, um über die Arbeit der Institution zu informieren.

Für die Veranstaltung mit drei Bands am 19. November suchen Ott und Wolf noch Helfer. Schon jetzt arbeiten fünf Jungedliche an dem Abend mit, aber weiterhin „ist jeder willkommen“, sagt Wolf.

Die Bands

Mit „Noise Concept“ bleibt ein Headliner aus der Region gesetzt. Mit dabei sind auch Matze Schneck, der Kopf von „Crooked Youth“, die bereits auf dem Mini-Rock-Festival gastierten und Matze Brendle, der früher bei „Sacrety“ gespielt hat. Die fünf Mannen machen Rock‘n‘Roll, der dir direkt in dein hübsches Gesicht schlägt“, wie es in der Pressemitteilung heißt.

„Katinka“ sind „Homies aus Mannheim“, wie es Christian Ott formuliert. Die Mitglieder sind Kinder der Popakademie aus Mannheim und werden eine 45-Minuten-Show spielen, bei der sie in ihren Nina-Hagen-Style ein paar Jam-Session-Elemente einfügen.

„Astra van Nelle und der Lorbeerstorch“aus Heidelberg machen das Line-Up mit akustischem Punk komplett.