In der Italo-Komödie sucht ein identitätskriselnder Altpunkrocker bei seiner Famile Trost - und kommt vom Regen in die Traufe.

Nicht dran denken

In der Italo-Komödie sucht ein identitätskriselnder Altpunkrocker bei seiner Famile Trost - und kommt vom Regen in die Traufe.

23.11.2015

Von che

Nicht dran denken

„Live fast, die young? heißt die Devise des Rock'n'Roll. Stefano hat überlebt ? und muss jetzt die Konsequenzen tragen. Mit Mitte 30 ist der Punkrocker ausgebrannt, wird von den Fans geschmäht und von der Freundin hintergangen. Was tun? Statt Drogen und Alkohol wählt Stefano als Rettungsanker die Familie, kehrt nach Jahren in sein Elternhaus zurück, dessen Spießigkeit den Nonkonformisten einst in die Welt hinausgetrieben hat.

Nach den ersten Freudenfeuern kommt es erwartungsgemäß schnell zum Zoff, rumpeln die gegensätzlichen Lebensentwürfe heftig aneinander. Schon hat der Heimkehrer wieder die Koffer gepackt, als er erfährt, dass die Konservenfabrik der Familie vor dem Ruin steht. Und weil sein Bruder als Fabrikherr dazu eine anschwellende Scheißegal-Haltung einnimmt, muss eben der Punkrebell die Kapitalisten-Ärmel hochkrempeln.

Was uns der Regisseur dieses zwischen Komödie und Drama irrlichternden italienischen Films damit sagen will? Dass Blut mal wieder dicker als Wasser ist? Oder dass ein Leben als Bürgerschreck die beste Schule ist, um später in der freien Wildbahn der Marktwirtschaft zu bestehen? (Bei uns hat das Joschka Fischer auf dem Feld der Politik exerziert.) Zum Schluss ist Stefano jedenfalls seine Identitätskrise los und kann frisch gestärkt die lange aufgeschobene CD in Angriff nehmen. Und vielleicht schießt sie dank der neu erworbenen Erfahrungen ja an die Spitze der Charts.

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Erstellt:
23.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 41sec
zuletzt aktualisiert: 23.11.2015, 12:00 Uhr

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