Nichts hat Bestand

Der Heimatbund kritisierte das neue Pflaster in Tübingens Altstadt.

07.12.2016

Von Gerhard Bölstler

Warum wohl tauscht die Stadt Tübingen das Kopfsteinpflaster in der Altstadt aus? Weil die Stadt überflüssiges Geld hat, das unbedingt verbaut werden muss, oder hat das vielleicht andere Gründe? Nichts hat Bestand, außer der Wandel, so ist es auch im Falle des Kopfsteinpflasters.

Man hat erkannt, das Ästhetik in einer alternden Gesellschaft, in der wir zweifelsfrei leben, keine Prioritäten haben kann. Vielleicht sollten die Herren Springer und Mergenthaler es unserem OB Boris Palmer gleichtun und sich von den Firmen Orthopädie Brillinger oder Nusser und Schaal Rollstühle und Rollatoren ausleihen, um sich damit über den historisch gewachsenen Flickenteppich fortzubewegen.

Egal, ob nun im Rollstuhl selbst gefahren, darin geschoben oder mit dem Rollator darüber gelaufen, sie werden feststellen, dass ihr heiß geliebter, historisch gewachsener Flickenteppich nichts taugt, wenn man auf diese Hilfsmittel angewiesen ist. Diese Herren sind auch nicht mehr die Jüngsten, aber vielleicht haben sie ja Glück und sie sterben, bevor sie zur Fortbewegung einen Rollator oder einen Rollstuhl benötigen, oder sie bleiben einfach zu Hause, wenn es so weit ist.