Echtzeit-Krimi mit bizarren Details und wild wuchernden Effekten.

Nicotina

Echtzeit-Krimi mit bizarren Details und wild wuchernden Effekten.

24.11.2015

Von che

Nicotina

(...) Überhaupt nichts Experimentelles hat dagegen der mexikanische Film von Hugo Rodriguez. Seine Handlung trägt sich zwischen 21.17 und 22.50 Uhr in Mexico City zu, hätte aber ohne Weiteres auch auf vier oder 24 Stunden gestreckt werden können.

Auslöser des Geschehens ist ein verklemmter Computerhacker, der für eine Gangster-Organisation Schweizer Bankkonten ausspioniert. Weil er gleichzeitig auch seiner schönen Nachbarin in deren Wohnung mit Kameras und Mikrofonen nachstellt, kommt es zu einer verhängnisvollen Kettenreaktion, an deren Ende unter anderem zwei Kleinganoven, eine geldgierige Friseuse, ein dicker Russenmafioso, eine frustrierte Apothekersfrau und ein begriffsstutziger Polizist entweder tot oder fürs Leben gezeichnet sind.

In einigen bizarren Details und wild wuchernden Effekten durchaus witzig, krankt dieses vergeblich um den „Snatch?-Touch ringende Unternehmen entschieden daran, dass der Regisseur von seinen Charakteren nicht viel wissen will. Recht lieblos werden sie wie hölzerne Figürchen über das Brett eines Strategiespiels geschoben, während mit steigendem Blutpegel das Zuschauer-Interesse an ihrem Schicksal massiv erlahmt.

Und auch die titelgebende Idee, wonach alle Personen ein extrem emotionales Verhältnis zum Rauchen oder Nichtrauchen pflegen, macht dieser Geschichte nicht wirklich Dampf.

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Erstellt:
24.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 35sec
zuletzt aktualisiert: 24.11.2015, 12:00 Uhr

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Jackass 22.08.200512:00 Uhr

ist ganz cool

momma-encore 12.08.200512:00 Uhr

goil!

bluie 31.07.200512:00 Uhr

Unterhaltsam ist der Streifen auf jeden Fall. Meiner Meinung nach lohnt der Besuch von Nicotina allein wegen den von Herrn Eichele angesprochenen bizarren Details.

petrus 21.07.200512:00 Uhr

amüsant und interessant, mal was anderes!

Boris Dollinger 21.07.200512:00 Uhr

Nette fiese kleine Echtzeitkrimikomödie, ja fast schon Groteske, aus Mexiko, die mitnichten verzweifelt um den Snatch-Touch ringt, sondern ihren eigenen, wesentlich trockeneren und zynischeren Humor mit einer doch recht blutigen und koinzidenzträchtigen Story verbindet. Eine schöne, wenn auch ob der Fülle der Figuren nicht immer ausgefeilte, Charakterzeichnung trösten dann auch darüber hinweg dass die Geschichte zu Beginn etwas behäbig ist und erst nach etwa 20 Minuten wirklich in Fahrt kommt. Sehenswert.