Demokratie braucht junge Mitmacher

Noch bis Donnerstag können 2709 Wahlberechtige ihre Stimme für den Jugendgemeinderat abgeben

Nach der anfänglichen Euphorie zeichnet sich beim Thema Jugendgemeinderatswahl unter Horber Schülern ein gewisses Desinteresse ab. Die Wahl ist noch nicht vorbei, dennoch liegt die Wahlbeteiligung bei 11,7 Prozent. Derweil greift eine Horber Stadträtin zu außergewöhnlichen Mitteln, um Werbung für Demokratie zu machen.

20.04.2016

Von Benjamin Breitmaier

SPD-Stadträtin Viviana Weschenmoser machte gestern Werbung für die Jugendgemeinderatswahl am Martin-Gerbert-Gymnasium. Noch bis Donnerstag dürfen die Wahlberechtigten ihre Stimme abgeben.Bild: bbm

SPD-Stadträtin Viviana Weschenmoser machte gestern Werbung für die Jugendgemeinderatswahl am Martin-Gerbert-Gymnasium. Noch bis Donnerstag dürfen die Wahlberechtigten ihre Stimme abgeben.
Bild: bbm

Horb. 2709 Wahlberechtigte Jugendliche aus Horb sind derzeit aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Bisher haben das nur etwa 420 getan. Bürgermeister-Referent Christian Volk sieht die Lage aber noch entspannt: „Wir wissen aus anderen Kommunen, dass dort die Wahlbeteiligung teilweise nur bei vier bis sechs Prozent lag“, erklärt Volk im Gespräch mit der SÜDWEST PRESSE. Trotzdem verschickte Oberbürgermeister Peter Rosenberger noch eine E-Mail an die Rektoren der weiterführenden Schulen mit dem Aufruf, die jeweiligen PC-Räume zur Verfügung zu stellen, damit die Schüler direkt in der Schule ihre Stimme abgeben könnten. Ziel sei es, wenigstens die Beteiligung der Wahl aus dem Jahr 2014 zu erreichen. Laut Volk liege man hier noch knapp darunter. „Die erste Wahlperiode des Jugendgemeinderats war definitiv ein voller Erfolg, deswegen hoffen wir, dass doch noch ein paar Jugendliche die 13 Kandidaten mit ihrer Stimme unterstützen“, erklärt Volk, der gemeinsam mit Jugendreferatsleiter Markus Guse und der Beauftragten für Jugendgemeinderatsangelegenheiten, Cornelia Schäfer, in den vergangenen Wochen durch die Schulen zog, um Werbung für das Gremium zu machen.

Derweil greift SPD-Stadträtin Viviana Weschenmoser zu außergewöhnliche Mitteln, um die Wahlbeteiligung in die Höhe zu treiben. Die Sozialdemokratin wurde gestern am Martin-Gerbert-Gymnasium beobachtet, wie sie im Maleranzug mit Spraydosen und Transparenten bewaffnet, durch die Schule zog, um die Schüler auf ihr Wahlrecht aufmerksam zu machen. „Es dauert nur ein paar Minuten zu wählen“, sagt Weschenmoser, es wäre wichtig, dass die Jugendlichen früh über die Wichtigkeit demokratischer Gremien aufgeklärt werden –und sei es im Maleranzug und mit Spraydose in der Hand.

Info:Noch bis zum morgigen Donnerstag, 24 Uhr, haben die Schüler Zeit, ihre Stimme abzugeben. Auf der Webseite www.horb.de/jgr2016 muss einfach die Tan eingegeben werden, die zuvor per Post verschickt wurde, um dann Online abzustimmen.