Außenseiter

Nordirland will Mauer hochziehen

Die Nordiren haben den Wunsch, sich achtbar aus der Affäre zu ziehen. Michael O’Neill wird die Defensive stärken.

11.10.2016

Von DPA

Kyle Lafferty ist der nordirische Hoffnungsträger. Foto: dpa

Kyle Lafferty ist der nordirische Hoffnungsträger. Foto: dpa

Hannover. Auch ohne Kultspieler Will Grigg sind Nordirlands Fußballfans voller Euphorie vor dem WM-Qualifikationsmatch in Hannover. Der EM-Star, der ohne eine Minute Einsatz durch den Song „Will Grigg?s on fire“ berühmt wurde, hat als frischgebackener Vater für heute abgesagt. Dafür meldete sich der zweite Publikumsliebling Kyle Lafferty rechtzeitig vor dem Duell beim Weltmeister zurück. Nach seinen zwei Toren beim 4:0 gegen San Marino sind die Anhänger on fire – doch Trainer Michael O?Neill reagierte cool auf die Begeisterung im fast ausverkauften Gästeblock.

„Die Spieler wissen ganz genau, was sie in der HDI-Arena erwartet. Deutschland ist das beste Team in der Gruppe. Es wird sehr hart“, sagte O?Neill. Er sieht seine Mannschaft in der Außenseiterrolle und wäre auch mit einer 0:1-Niederlage wie zuletzt im EM-Gruppenspiel in Frankreich zufrieden. Da waren die Nordiren klar überfordert. Die Partie hätte 0:6 oder 0:7 enden müssen, doch der überragende Keeper Michael McGovern und die Abschlussschwäche der DFB-Auswahl verhinderten ein Debakel.

„Danach ist Deutschland aber nicht Europameister geworden. Dafür schlägt die Mannschaft jetzt in der WM-Quali zurück“, urteilte der Coach über die 3:0-Siege der DFB-Auswahl gegen Norwegen und Tschechien. Nordirland, das Platz zwei in der Gruppe C anstrebt, liegt mit vier Punkten im Soll. Gegen Fußballzwerg San Marino fielen drei der vier Tore allerdings erst in den letzten zwölf Minuten.

Nordirland zählte noch vor drei Jahren selbst zu den Underdogs, holte in der Qualifikation zur WM 2014 nur einen Punkt aus zwei Partien gegen Luxemburg. Doch in der zurückliegende EM-Qualifikation ging ein Ruck durch das Team. Stürmer Lafferty erzielte sieben der 16 Tore zum Gruppensieg. Gegen San Marino wurde er eingewechselt und empfahl sich mit zwei Toren für die Startelf gegen Deutschland. Etwas Mut macht der „Green and White Army“ der Blick auf die Statistik. In Norddeutschland fühlten sich die Inselkicker zumeist wohl. In Hamburg gelang 1983 ein 1:0-Sieg. dpa

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Erstellt:
11.10.2016, 06:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 11.10.2016, 06:00 Uhr

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