Erotisch aufgeladene Mutter-Söhne-Konstellation in abgelegenem Landhaus.

Nue Propriété

Erotisch aufgeladene Mutter-Söhne-Konstellation in abgelegenem Landhaus.

24.11.2015

Von Dorothee Hermann

Nue Propriété

François und Thierry sind eigentlich schon viel zu erwachsen, um noch zuhause zu wohnen. Ihre Mutter Pascale (Isabelle Huppert) hat es gründlich satt, ihnen täglich die Mahlzeiten zu servieren und die Wäsche zu machen. Aber das gibt Pascale vielleicht auch nur vor, denn ihr Lover Jan würde gern mit ihr ein neues Leben beginnen. Ihr geschiedener Mann hingegen ist für sie eine Unperson, zugleich aber immer noch der Finanzier des exaltierten Haushalts, der vor Aggression und latentem sexuellem Begehren vibriert. Wenn Pascale sich neue Unterwäsche kauft, posiert sie darin vor ihren Söhnen.

Der junge belgische Filmemacher Joachim Lafosse, Jahrgang 1975, präsentiert mit Pascale eine beinahe dämonische Isabelle Huppert, beinhart hinter ihrer übernervösen Fassade, deren Fähigkeit, andere zu manipulieren, sie zum ersten Mal in ihrem Leben nicht mehr weiterbringt. „Komm? mir bloß nicht mit deiner ,Klein-Mädchen?-Tour!?, schreit ihr jüngerer Sohn Thierry sie wütend an. Als Pascale das alte Bauernhaus verkaufen will, um rasch zu Geld zu kommen, eskaliert der Konflikt.

Mit seinen schnellen Schnitten, in seinen Momentaufnahmen spiegelt der Film die gnadenlose Hektik heutigen Familienalltags. Kinoformat aber hat dieser (Fernsehspiel)-Stoff nicht unbedingt.

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Erstellt:
24.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 36sec
zuletzt aktualisiert: 24.11.2015, 12:00 Uhr

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