Nur Mut

Endlich regen sich auch Schüler außerhalb Tübingens. Jetzt in Rottenburg. In meinem Leserbrief am 19. März schrieb ich, dass die Schüler bei der Auseinandersetzung mit dem Thema Klimawandel für mehrere Fächer fächerübergreifend lernen. In dem Bericht vom Donnerstag wird meine Aussage von damals bestätigt. Der Rektor des Sankt-Meinrad-Gymnasiums Peter Scheiger wird zitiert: „Wenn die ganze Klasse geschlossen mit dem Lehrer hingeht, und wenn sie die Aktion nächste Woche im Unterricht aufarbeiten, dann werden wir das genehmigen.“ Bravo! Ich wünsche mir mehr Schulleiter, die so denken und handeln.

Die Bestätigung, dass so ein Unterricht offensichtlich die Schüler sehr motivieren kann, liefert auch der Rektor des Eugen-Bolz-Gymnasiums Andreas Greis, der für die Teilnahme an der März-Demo Strafarbeiten verteilte, indirekt. Er wird in dem Artikel zitiert: „Die Schüler haben sich sehr viel mehr reingehängt als bei anderen Strafarbeiten.“ Braucht es Strafarbeiten, damit die Schüler motiviert arbeiten? Nein, es braucht Themen, die die Lebenswirklichkeit der Schüler berühren und ihre Zukunft. Der Klimawandel ist ein solches Thema – nicht nur heute sondern in den kommenden Jahrzehnten; und er berührt viele Fächer von Geografie über Biologie, Gemeinschaftskunde und Religion/Ethik.

Ich werde am Freitag von Mössingen zur Streikdemo fahren, denn es geht auch mich als Vater und Großvater an. Wann gibt es die erste „Fridays-for-Future“-Demo in Mössingen? Nur Mut, ich wäre dabei.