Freudenstadt · Lockdown

Nur ein Wunsch: aufmachen zu dürfen

Gerhard Braun vom Kino „Subiaco“ spricht über die derzeitige Situation.

27.02.2021

Von NC

Gerhard Braun (links) und Timm Kern sprachen im Freudenstädter Kurhaus über Öffnungsperspektiven. Privatbild

Gerhard Braun (links) und Timm Kern sprachen im Freudenstädter Kurhaus über Öffnungsperspektiven. Privatbild

„Wir sind innerhalb weniger Tage betriebsbereit und können durch bewährte Abläufe einen pandemiekonformen Kinobesuch ermöglichen“, sagt Gerhard Braun vom Freudenstädter Programmkino „Subiaco“ beim Besuch des FDP-Landtagsabgeordneten Dr. Timm Kern. „Deshalb haben wir nur einen Wunsch: schnellstmöglich aufmachen zu dürfen.“

Der Subiaco-Verein betreibt insgesamt drei Kinos in Freudenstadt, Alpirsbach und Schramberg und wird hauptsächlich durch engagierte Ehrenamtliche getragen. „Das Team ist das Herz unserer Kinos“, sagt Braun im Kinosaal im Kurhaus. All die freiwilligen Stunden der Helferinnen und Helfer seien der Treibstoff und mit Abstand die wichtigste Subvention für das „kleine Kinowunder in der Provinz“. Aktuell sprächen ihn viele Menschen an und warteten sehnlichst darauf, wieder einmal das Kino besuchen zu können.

Das „Subiaco“ bietet in seinem umfassenden Programm zwar nicht die typischen Kinofilme, dafür aber eine große Vielfalt an verschiedenen Formaten. Im Sommer werden zwei und im Winter drei verschiedene Filme pro Woche gezeigt. Dabei sind den Betreibern moderate Eintrittspreise und damit eine gute Sozialverträglichkeit wichtig.

Die Bewirtung übernimmt der Weltladen Freudenstadt, wodurch dieser Einnahmen erzielt und seine Bekanntheit erhöht. Die Räume im Freudenstädter Kurhaus sind nach Überzeugung von Gerhard Braun perfekt für das Kino. „Ein wichtiger Baustein unserer Finanzierung sind Fördermittel, die wir jährlich beantragen“, berichtet er. „Mit unseren Bewerbungen konnten wir auch schon einige Preise gewinnen.“ Während der Monate, in denen das „Subiaco“ geschlossen bleiben muss, bietet es Online-Filme an.

Angesichts dieser Schilderungen zeigte sich Timm Kern begeistert von der Schaffenskraft der Ehrenamtlichen: „Ein kurzer Blick in das Programm zeigt schon, welch große kulturelle Bereicherung das Subiaco in unsere Region bringt.“ Es sei genau diese Einstellung ehrenamtlicher Macherinnen und Macher, die die Parteien als politische Entscheidungsträger fördern müssten, so Kern.

Der Staat sollte nicht selbst alles selbst machen wollen, sagt der FDP-Politiker. Er sollte vielmehr gute Rahmenbedingungen durch wenig Bürokratie und möglichst verständliche Regeln zur Verfügung stellen, damit Engagement auf fruchtbaren Boden fällt. „Mit Blick auf die Pandemie wäre beispielsweise mit einem Stufenplan und klaren Öffnungskriterien mehr gesellschaftliches Leben möglich“, findet Kern,
der wieder für die Landtagswahl kandidiert.

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Erstellt:
27.02.2021, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 16sec
zuletzt aktualisiert: 27.02.2021, 01:00 Uhr

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