Obst, Backen, Bier und Heimat

Die Premiere des Sulzer Apfelfests im November vergangenen Jahres war so erfolgreich, dass sich die Veranstalter zu einer Wiederholung entschieden haben, allerdings in größerem Rahmen und mit deutlich mehr Angeboten.

Hans-Ulrich Händel, Beauftragter für Bürgerbeteiligung und Bürgerengagement, verkündete beim Pressegespräch stolz: „Es ist uns gelungen, ein umfangreiches Programm zu entwickeln“. Dazu gehört unter anderem ein Apfelkuchen-Backwettbewerb, bei dem der beste „Drei-Täler-Kuchen“ gekürt wird (wir berichteten). Die fünfköpfige Verkostungs-Jury setzt sich zusammen aus Cornelia Bitzer-Hildebrandt, Birgit Stiehle, Martina Meuth, Inge Rahn und Pius Jauch. „Der Spaß am Backen soll dabei jedoch im Vordergrund stehen“, betonte Händel. Der Gewinner oder die Gewinnerin wird um 15 Uhr bekanntgegeben.

Für Abwechslung sorgen mehrere musikalische Einlagen: Der Nachwuchs der Sulzer Volkstanzgruppe tritt um 13.45 Uhr auf. Liedermacher Pius Jauch aus Bösingen singt um 15 und um 16.45 Uhr tiefsinnige und amüsante selbstgeschriebene Mundartlieder.

Beim „offenen Malen“ können sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene aller Generationen und Kulturen unter Anleitung kreativ betätigen – nicht zur über Äpfel. Darüber hinaus werden Kinder mehrerer Kindergärten und Grundschulen den Besuchern in einer Ausstellung selbstgemalte Bilder im Großformat zeigen.

Verkauf „Sulzer Drei-Täler-Saft“

Beim „Markt der Möglichkeiten“ erwartet die Besucher erneut eine große Vielfalt: Der neue Verein „Netzwerk Streuobst und nachhaltiges Sulz“ präsentiert sich, die Streuobstfreunde Bergfelden sind mit einem Stand vertreten, ebenso der Sulzer Handels- und Gewerbeverein, ein Korbmacher, der Nabu, ein Imker, der Landschaftserhaltungsverband Kreis Rottweil, das Duttenhofer‘sche Apfelgut aus Hopfau, „Pralinimo“ aus Mühlheim, die Initiative „Karibu“ aus Reutlingen und die Buchhandlung Blass. Reiner Breil vom Sigmarswanger „Bürgerstüble“ schenkt „Sulzer Biersud“ aus.

Karl Götz bietet Kindern die Möglichkeit, an der Saftpresse selbst Apfelsaft herzustellen, und auch sonst wird für Jungen und Mädchen einiges geboten sein.

A propos Saft: An einer Verkaufsstation werden der „Sulzer Drei-Täler-Saft“ von 2018 und die neue Pressung von 2019 angeboten. Vom Vorjahr sind noch 1150 Liter Saft übrig, die Schorle ist ausverkauft. Das Ergebnis eines Teils der Apfellese von vor zehn Tagen, 125 Liter „Sulzer Drei-Täler-Saft“, ist in „Bag-in-boxes“ als Fünf-Liter-Kartons erhältlich.

An einer Saftprobiermeile laden mehrere private Hersteller zur Verkostung mit selbstgemachtem Apfel- und Birnensaft ein.

Das zweite Apfelfest stellt zugleich den Rahmen für den Auftakt von „Handwerkskunst trifft Bürgerbeteiligung“ dar. In der ersten offenen Gesprächsrunde widmen sich Nachfahren von Bäckern um 15.15 Uhr dem Thema „Backkunst und Heimat“.

Braumeister und Wirtsleute unterhalten sich um 16.30 Uhr über „Braukunst und Heimat“. Stadtarchivar Paul T. Müller moderiert den Austausch und ruft die Bürger auf, Erinnerungsstücke aus der Handwerkskunst des Backens und Brauens mitzubringen. Ein altes Schild der einstigen „Hecht“-Brauerei liegt bereits vor. Für 2020 plant das Archiv eine Ausstellung über diese Themen. „Die Begegnung soll über Gegenstände passieren, und wir wollen die Geschichten dazu erfahren“, wünscht sich der Stadtarchivar. Zudem sollen nächstes Jahr Finkenweckle nachgebacken und ein Sulzer Bier gebraut werden.

Trotz des Namens „Apfelfest“ gibt es bei der Bewirtung neben Apfelkuchen und Apfelsaft auch Fair-trade-Kaffee sowie Deftiges.