Ocean’s 8

Aus dem Knast schnurstracks in die Welt der Reichen und Schönen: Davon träumen viele, aber vermutlich kann es nur eine Frau wie Debbie Ocean (Sandra Bullock) schaffen, derart hochfliegende Ideen gegen alle statistische Wahrscheinlichkeit zumindest einmal anzutesten.

Kaum ist Debbie auf unglaublich hohen High Heels aus dem das Gefängnis gestöckelt, sucht sich die Schwester des verblichenen Danny Ocean (nur noch als Produzent an Bord: George Clooney) Komplizinnen für einen sehr speziellen Juwelenraub. Lou (Cate Blanchett) hat schon auf sie gewartet. Rihanna gibt die Hackerin der Bande. Und Helena Bonham Carter kann sich als Modedesignerin Rose Weil nicht recht entscheiden, ob sie nun tüttelig oder kontrolliert rüberkommen will.

Diese schillernde Truppe setzt bei dem geplanten Raubzug nicht auf Gewalt, sondern vor allem auf Mimikry, also die Anverwandlung ans Zielmilieu, um bei der Jahresgala im Metropolitan Museum das vielleicht teuerste Diamantenkollier der Welt an sich zu bringen: Gala-Star Daphne Kluger (Anne Hathaway) soll das millionenschwere Stück vor den Festgästen zur Schau tragen.

Leider wirkt das Ganze, als hätte man Versatzstücke aus einer Hochglanzillustrierten einen Tick anders angeordnet. Ein dicker Joint muss da reichen als subversives Signal. Innerhalb dieser Vorgaben machen sich die aufstrebenden Meisterdiebinnen ganz nett. Doch der Film wäre spannender ausgefallen, wenn US-Regisseur Gary Ross („Die Tribute von Panem“) sich ein bisschen weiter aus der Klischeekiste herausgetraut hätte – und Debbie ein bisschen weniger blasiert rüberkäme. Für die Message, dass die Frauenbande es einer Welt von Hochstaplern nur mit gleicher Münze zurückzahlt, reicht es nicht.

Hübsche Idee, die kriminelle Energie mal ganz in Frauenhand zu verlagern. Leider ein bisschen lasch ausgeführt.