Ökodiktatur

Die Abwrackprämie der Stadt Tübingen für alte Motorroller und Mofas bleibt in der Kritik.

21.11.2016

Von Matthias Thalmeier

Auch wenn Boris Palmer sich nicht damit anfreunden kann, ist es nunmal so, dass das Moped für manche Menschen alternativlos als auch unverzichtbar und folglich zu schade dafür ist, um dieses einschrotten zu lassen.

Gerade für den kleinen Geldbeutel bietet die genügsame Hutschefidel große Reichweiten und erweist sich dabei so manches Mal als wahrer Lastenesel.

In derart autofeindlich gesinnten, dauerhaft mit ewigen Baustellen verbarrikadierten Städten ist damit doch jeder Fleck noch am Ehesten erreichbar. Es erübrigt sich außerdem, dass einem große Umwege aufgezwungen werden.

Dank der Busbevorrechtigungen sind unsere Ampelanlagen oft so irrwitzig geschaltet, dass sie selbst auf den Hauptverkehrsstraßen nur vier Sekunden auf Grün gestellt sind, dafür wieder verhältnismäßig lange Wartezeiten haben, selbst Fußgänger benachteiligen. Im SCHWÄBISCHEN TAGBLATT wurden bereits gefährliche Rotlichtverstöße zum Thema, die sich anscheinend häuften.

Es wäre wünschenswert, wenn Herr Palmer sich auch noch dieser Problematik annimmt.

Ich erinnere mich auch, dass er bei den Tübinger Stadtwerken einen siebenprozentigen Braunkohleanteil durchgehen ließ!

Sowohl die Verschrottung als auch die Neuanschaffung sind in der Ökobilanz zu berücksichtigen.

Bei der Inanspruchnahme der Abwrackprämie ist auch anmerkenswert, das sich ein Weiterverkauf oft eher amortisieren würde, als auch, dass wieder jene sozial Benachteiligte übrig bleiben, bei denen das Angebot das „Gschmäckle einer Ökodiktatur“ hinterlässt.