Golfer Martin Kaymer will Durststrecke beenden - Start bei den US Masters

Olympia hat Vorrang

Mit den US Masters in Augusta steht für die Golfer das wichtigste Major-Turnier des Jahres an. Für Martin Kaymer wäre ein Erfolg aber nicht das Nonplusultra - für ihn zählen vor allem die Olympischen Spiele.

06.04.2016

Von SID

Hofft in Augusta auf gute Schläge: Martin Kaymer, der 31-Jährige aus Mettmann bei Düsseldorf. Foto: afp

Hofft in Augusta auf gute Schläge: Martin Kaymer, der 31-Jährige aus Mettmann bei Düsseldorf. Foto: afp

Augusta. Für seinen großen Gold-Traum nimmt Martin Kaymer sogar ein erneutes Scheitern beim US Masters in Augusta in Kauf. "Olympia", sagt Deutschlands bester Golfer, stehe in diesem Jahr "an oberster Stelle". Kurz vor Beginn des ersten und wichtigsten Majors der Saison am morgigen Donnerstag will der Rheinländer sich gar nicht erst Sieg-Illusionen hingeben. Er sei aber "zuversichtlich, bald wieder konstant gute Ergebnisse abzuliefern". Dann könnte irgendwann die nun schon 22-monatige Durststrecke ohne Tour-Sieg zu Ende gehen. "Es fällt mir im Moment einfach noch nicht ganz so leicht, alle Bereiche meines Spiels über ein komplettes Turnier auf hohem Niveau abzurufen", erklärt Kaymer. Die Konsequenz: In der Weltrangliste ist er nur noch auf Platz 50 und damit so weit hinten wie zuletzt am 4. Mai 2014 (61.) notiert.

Zu früh kommt für den 31-Jährigen daher das Turnier in der "Kathedrale des Golfsports". Lieber "Gold statt Grün" lautet das Credo von Kaymer, lieber eine Medaille statt das begehrte grüne Sieger-Jackett von Augusta. "Ein Major kann man viermal im Jahr gewinnen, eine Olympiamedaille aber nur einmal alle vier Jahre", rechtfertigt er seine Sichtweise. Nun ist das Masters an der legendären Magnolia Lane in Augusta aber bekanntlich nicht irgendein Major, vielmehr es ist für viele das Turnier schlechthin.

Rory McIlroy aus Nordirland, neben Branchenführer Jason Day (Australien) und Titelverteidiger Jordan Spieth (USA) der große Favorit auf den Siegerscheck in Höhe von 1,8 Millionen Dollar, sagt daher ohne Umschweife: "Ich würde definitiv noch vier Jahre auf Olympia warten, wenn ich stattdessen das Masters gewinnen könnte. Ein Major ist eben der Gipfel unseres Sports und stets wichtiger."

Die differenzierte Haltung rührt wohl auch von den unterschiedlichen Vorzeichen. Während McIlroy mit einem Sieg endlich den "Karriere Grand Slam" vollenden kann, scheiterte Kaymer bei acht Starts bereits fünfmal am Cut, zuletzt im Vorjahr. In diesem Jahr reiste er erst am Montag an, die obligatorische Trainingsrunde mit dem zweimaligen Masters-Sieger Bernhard Langer soll den letzten Schliff geben. Der Routinier aus Anhausen kennt den Platz wie kein Zweiter, glänzt auch noch im Alter von 58 Jahren mit grandiosem Kurzspiel. Kaymers bislang bestes Resultat in diesem Jahr ist ein 16. Platz in Abu Dhabi. In Augusta steht Rang 31 (2014) als erfreulichste Endplatzierung zu Buche.

"Es macht mir dort riesigen Spaß", sagt Kaymer. "Aber es kann immer passieren, dass ich die Finalrunden verpasse." Nur gut, dass es bei den Olympischen Spielen in Rio keinen Cut geben wird.

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Erstellt:
06.04.2016, 06:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 06.04.2016, 06:00 Uhr

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