Thailands Martial-Arts-Superstar Tony Jaa mischt die Unterwelt von Bangkok auf.

Ong Bak

Thailands Martial-Arts-Superstar Tony Jaa mischt die Unterwelt von Bangkok auf.

24.11.2015

Von ST

Ong Bak

Diese Julia ist ein Glückskind. Eine von Alt und Jung bewunderte Theaterdiva im London des Jahres 1938, gesegnet mit tüchtigem Ehemann und reizendem Hausfreund. Weil aber doch auf leisen Sohlen die Midlife-Krise naht, kommt der blutjunge Praktikant gerade recht, der die 45-Jährige mit ungestümem Liebeswerben wieder zum Backfisch macht.

Doch damit steckt sie auch schon im Schlamassel. Denn alsbald verlagert der flatterhafte Filou seine Gunst auf jüngere Gespielinnen, und so findet sich Julia nach heftigem Glücksrausch in tiefstem Liebeskummer wieder. Im Gegensatz zu Normalsterblichen hat man als Schauspielerin allerdings die Chance, das Schlachtfeld der Gefühle auf die Bühne hin zu erweitern.

Unter den vielen Filmen, in denen sich das Theater und das Leben durchdringen, zählt „Being Julia? zu den eher flach schürfenden. Die schon recht verstaubte Geschichte nach Somerset Maugham wird von der behäbigen Inszenierung István Szabós (der mit „Mephisto? einst eines der besten Werke zum Thema vorgelegt hat) erst recht auf altbacken getrimmt.

Entschädigt wird man mit Champagner-perlenden Dialogen und einer köstlich Gift- und Charme-sprühenden Annette Bening in der Titelrolle. Ihre zum rampensäuischen Rachefeldzug umprogrammierte Theaterpremiere ist mindestens eine halbe Eintrittskarte wert.