Tübingen

Ordentlich Werbung

Die Tübinger Stadtverwaltung schlug wegen des Fachkräftemangels vor, die Öffnungszeiten der Kitas zu kürzen. Darüber entbrannte eine Debatte in der Stadt (wir berichteten mehrfach).

03.02.2023

Von Nikolaus Siegfried, Tübingen

Die Stadt muss das Angebot von Kita-Plätzen reduzieren – kurzfristig ist das wohl leider unumgänglich. Was aber geschieht auf der Angebotsseite? Eine Internet-Recherche nach „Ausbildung Erzieher Tübingen“ ergibt Angebote aus Steinenbronn (!), Reutlingen und Stuttgart („anschließend monatliche übertarifliche Zulage“) – aber Tübingen? Fehlanzeige. Und wie werden Erzieher im Ausland angeworben?

Wenn man es auf das Bewerbungsportal der Stadt geschafft hat, wird dort ganz, ganz unten auch nach Erziehern in Ausbildung gesucht – leider in etwas klobigem Amtsdeutsch, so dass sich Müdigkeit anstelle von Begeisterung breitmacht. Im Internet müsste „Erzieher in Tübingen“ zur Seite der Stadt führen, wo klar die Vorteile stehen: sicherer Job, grüne Stadt, Familienzeit – und am besten sogar (wie in Stuttgart oder Reutlingen) übertarifliche Bezahlung.

Ich schlage vor, dass die Stadt ordentlich Werbung macht im Stil der Busbahnhofplakatierung. Die Ausbildung und der Erzieherberuf in Tübingen könnten mit Plakaten in Aix, Warschau oder Moshi auf Französisch, Polnisch oder Swahili beworben werden. Und wie wäre es mit Agenturen, um im Ausland zu suchen? Die Innere Mission München macht das – seit 2012!

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Erstellt:
03.02.2023, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 34sec
zuletzt aktualisiert: 03.02.2023, 01:00 Uhr

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