Einweihung

Ort der Begegnung für die Bürger

Das Bürgerzentrum in Sigmarswangen ist am Freitagabend seiner Bestimmung übergeben worden. Vor allem der Förderverein erntete viel Lob.

10.12.2016

Von Cristina Priotto

Der gemischter Chor des Gesangvereins „Frohsinn“ stimmte unter anderem „Mein Dörflein“ an, das inoffizielle „Sigmarswanger Volkslied“.

Der gemischter Chor des Gesangvereins „Frohsinn“ stimmte unter anderem „Mein Dörflein“ an, das inoffizielle „Sigmarswanger Volkslied“.

Nachmittags hatten innen noch Handwerker geschafft, am Freitagabend konnte das Sigmarswanger Bürgerzentrum mit einem Festakt eingeweiht werden.

„Ein langgehegter Wunsch geht in Erfüllung“, stellte Ortsvorsteherin Sabine Breil strahlend fest. Während der 17-monatigen Bauphase mussten die Bürger von Sigmarswangen ohne Veranstaltungshalle auskommen. „Das Bürgerzentrum ist jetzt ein Ort der Begegnung, um Feste zu feiern und für sportliche Betätigung
– der Dorfmittelpunkt“, sagte Breil. Die Sigmarswanger Ortsvorsteherin erinnerte daran, wie sich das Projekt vom ursprünglich geplanten Bühnenanbau ausgeweitet habe. Besonderes Lob zollte Sabine Breil dem 2002 gegründeten Förderverein: „Sie haben sich fast 14 Jahre lang engagiert“, sagte die Ortsvorsteherin an Kurt Gruhler gewandt. Lobend äußerte sich Breil auch zu den Planungen von Stadtbaumeister Reiner Wössner. „Für eine Stadt wie Sulz war das auch ein enormer finanzieller Kraftaufwand“, richtete die „Hausherrin“ den Dank in Richtung Verwaltung sowie Gemeinde- und Ortschaftsrat, die die notwendigen Mittel von 1,87 Millionen Euro bewilligten, einschließlich anfangs nicht absehbarer Zusatzkosten. „Wenn wir das Bürgerzentrum heute seiner Nutzung übergeben, so zeigt dies, dass alles möglich ist, wenn alle an einem Strang ziehen“, sagte die Sigmarswanger Ortsvorsteherin und prognostizierte: „Hier wird sich künftig das Gemeindeleben abspielen“. Wie notwendig die Erweiterung gewesen sei, hätten die Vereine bei der Absprache des Belegungsplans festgestellt. Der neue Sportraum im Untergeschoss erlaube auch eine parallele Nutzung mehrerer Gruppen, wies Sabine Breil auf neue Möglichkeiten hin. Im Hinblick auf die hohen Kosten betonte die Ortsvorsteherin: „Unser Bürgerzentrum ist kein Luxusprojekt, sondern es trägt einem zentralen Bedürfnis der Bürger Rechnung“.

Sehr zufrieden mit dem Ergebnis war auch Gerd Hieber: „Das Bürgerzentrum ist ein wahres Schatzkästchen“, stellte der Bürgermeister fest. Angesichts eines Anlaufs von 14 Jahren von der ersten Idee bis zur Einweihung sprach Hieber allerdings auch von einem langen Weg. Die Notwendigkeit einer Sanierung und Erweiterung sei angesichts zahlreicher Schwächen der Mehrzweckhalle unbestritten gewesen. „Das soziale und gesellschaftliche Leben im Ortskern wird dadurch belebt“, sagte der Sulzer Bürgermeister – womit das Bürgerzentrum eines der Ziele der integrierten Stadtentwicklungskonzeption erfülle und ein richtungsweisendes und beispielhaftes Projekt für die Gesamtstadt sei. Gerd Hieber würdigte die Realisierung des Vorhabens als „enorme Gesamtleistung von Stadt, Planern, Bürgern und Förderverein“ und versprach: „Alle werden etwas davon haben“. Speziell Kurt Gruhler, der viele Jahre dafür kämpfte, attestierte Hieber „viel Ausdauer, Geduld und die notwendige Penetranz – im positiven Sinn“. An die Sigmarswanger richtete der Bürgermeister den Appell: „Macht etwas ganz Besonderes daraus!“.

Kaum wiedererkennen konnte Hermann Kopp die einstige Mehrzweckhalle. Der Erste Landesbeamte bescheinigte allen Beteiligten „eine großartige Gemeinschaftsleistung“. Gerade im ländlichen Raum seien solche Begegnungsstätten wichtig. „Das Bürgerzentrum wertet die kommunale Infrastruktur auf und bietet Ihnen jetzt Möglichkeiten, von denen Sie in der Vergangenenheit nur träumen konnten“, stellte Kopp den Nutzern in Aussicht.

Als „Ouvertüre und Finale gleichermaßen“ wertete Kurt Gruhler die Einweihung. „Das Ziel des Fördervereins wurde erreicht“, sagte dessen Gründer und Vorsitzender stolz und erleichtert. Der Festakt sei „die Krönung jahrelanger Bemühungen“. Für den Förderverein sei es ein Marathonlauf gewesen, bei dem 14 Jahre und zehn Tage nach der Gründung am 29. November 2002 das Ziel erreicht wurde. „Wir waren die Hefe im Teig“, wählte Gruhler als Bild für die wichtige Arbeit des Fördervereins, der durch diverse Aktionen und dank Mitgliedsbeiträgen 72600 Euro beisteuern konnte.

Karl-Heinz Wachter beglückwünschte die Stadt zu dem Bauwerk. An die Vereine gewandt, sagte der Rottweiler Sportkreisvorsitzende: „Sie haben es verdient, nach so langer Zeit am Ziel angekommen zu sein“. Dem VfB-Vorsitzenden Ralf Voßler überreichte Wachter einen Scheck.

Dieser blickte zurück auf die Anfänge vor 14 Jahren und insbesondere auf die vergangenen eineinhalb Jahre, in denen die Sigmarswanger Vereine ohne Halle auskommen mussten. „Da wurde erst bewusst, was die Halle wert ist“, stellte Voßler im Namen der Vereinsgemeinschaft fest. Die Sigmarswanger seien in anderen Ortsteilen so lange aber gut aufgenommen worden – für Ralf Voßler ein Zeichen dafür, „dass wir eine Gesamtstadt sind“.

Für die musikalische Umrahmung sorgten der gemischte Chor des Gesangvereins „Frohsinn“ und der Hobbymännerchor. Angelika Stierle hatte eigens ein Stück auf das Bürgerzentrum umgedichtet und beeindruckte als Solistin.

Die 200 Ehrengäste überzeugten sich danach am Buffet, dass auch die neue Küche funktioniert.

Drei ihrer Vorgänger befassten sich schon mit der Sanierung der Mehrzweckhalle. Ortsvorsteherin Sabine Breil durfte die Früchte langjähriger Arbeit ernten.

Drei ihrer Vorgänger befassten sich schon mit der Sanierung der Mehrzweckhalle. Ortsvorsteherin Sabine Breil durfte die Früchte langjähriger Arbeit ernten.

Gut 200 Interessierte kamen am gestrigen Freitagabend zur Einweihung des Bürgerzentrums nach Sigmarswangen. Ein besonderer Tag war dies für (vorne, von links): Kurt Gruhler (Vorsitzender des Fördervereins Gemeindezentrum Sigmarswangen), Ehefrau Christa Gruhler (verantwortlich für die Dekoration), Hauptamtsleiter Hartmut Walter, Stadtbaumeister Reiner Wössner als Planer, Bürgermeister Gerd Hieber und den Ersten Landesbeamten Hermann Kopp, der Landrat Wolf-Rüdiger Michel vertrat.Bilder: Priotto

Gut 200 Interessierte kamen am gestrigen Freitagabend zur Einweihung des Bürgerzentrums nach Sigmarswangen. Ein besonderer Tag war dies für (vorne, von links): Kurt Gruhler (Vorsitzender des Fördervereins Gemeindezentrum Sigmarswangen), Ehefrau Christa Gruhler (verantwortlich für die Dekoration), Hauptamtsleiter Hartmut Walter, Stadtbaumeister Reiner Wössner als Planer, Bürgermeister Gerd Hieber und den Ersten Landesbeamten Hermann Kopp, der Landrat Wolf-Rüdiger Michel vertrat.Bilder: Priotto

Programm Einweihung Bürgerzentrum:

Samstag, 10. Dezember

19 Uhr: Bunter Abend

Sonntag, 11. Dezember

9.30 Uhr: Festgottesdienst

11 Uhr: Frühschoppen

14 Uhr: Kindernachmittag

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Erstellt:
10.12.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 14sec
zuletzt aktualisiert: 10.12.2016, 01:00 Uhr

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