Gewaltgeiler Abenteuerfilm über den Krieg zwischen Indianern und Wikingern lange vor Kolumbus' Ankunft.

Pathfinder - Fährte des Kriegers

Gewaltgeiler Abenteuerfilm über den Krieg zwischen Indianern und Wikingern lange vor Kolumbus' Ankunft.

24.11.2015

Von ST

Pathfinder - Fährte des Kriegers

Mit vollem Namen heißt der Titelheld Robert Kennedy. Im Film von Emilio Estevez tritt er allerdings nur in historischen Bild- und Tonaufnahmen in Erscheinung, die in ihrer suggestiven Montage den Eindruck erwecken, als rangiere er in Sachen Menschenliebe gleich hinter Jesus. Wie dieser starb er in noch jungen Jahren eines gewaltsamen Todes: am 4. Juni 1968 wurde der kleine Bruder des fünf Jahre früher ermordeten John F. Kennedy von den Kugeln eines Attentäters niedergestreckt ? kurz nachdem er selbst seine Kandidatur zur amerikanischen Präsidentschaft bekannt gegeben hatte.

Der Mord steht am Ende des Films. Davor breitet Estevez (der Sohn von Hollywoods liberaler Eminenz Martin Sheen) am Schauplatz des Attentats, einem Hotel in Los Angeles, etwa ein Dutzend Menschenschicksale aus: vom illegalen mexikanischen Tellerwäscher, der besser über Baseball Bescheid weiß als jeder Eingeborene, über den zornigen jungen Afroamerikaner, der vor einer großen Karriere in Kennedys Wahlkampfteam steht, bis zum alternden Luxuspüppchen auf der Suche nach dem richtigen Paar Schuhe zum Abendkleid.

Das soll an Robert Altmans „Short Cuts? und den Klassiker „Menschen im Hotel? erinnern, ist aber von beidem nur ein Abklatsch, bei dem es offenbar mehr auf Quote als auf Charaktere ankam. Im Grunde sind alle diese Figuren nur dazu da, um am Ende unterschiedslos in einer großen Vision von einem einigen, gerechten und friedlichen Amerika aufzugehen.

Das könnte noch als sympathisch naiv durchgehen, würde Kennedy nicht mit teilweise gruseligem Politpathos zum Heiligen stilisiert, mit dem die amerikanische Geschichte ungeachtet anderweitiger Interessen ganz anders verlaufen wäre. Mehr als schöne Reden kann der Film als Beleg aber nicht anführen. Zog nicht auch Nixon 1968 mit dem Versprechen in den Wahlkampf, die Jungs aus Vietnam heim zu holen?