Mit Gott Mauern überwinden

Pfarrer Christoph Gruber wurde offiziell in den Pfarrdienst eingesetzt

Großer Festtag für die knapp 700 Christen der Evangelischen Kirchengemeinde: Mit der Ordination wurde Pfarrer Christoph Gruber offiziell in den Pfarrdienst eingesetzt.

11.04.2016

Von Emil Henger

Mit der Ordination wurde Pfarrer Christoph Gruber (links) öffentlich dazu beauftragt, in der christlichen Gemeinde pfarramtliche Aufgaben zu übernehmen. Das Ordinationsgelübde sprach Dekan Ulrich Vallon (Mitte), als Zeugen fungierten Georg Neumann (Zweiter von links) und Jürgen Schwarz (Dritter von rechts). Rechts stehen Angelika Gamerdinger und Herbert Schmieder (daneben) vom Kirchengemeinderat.Bilder: emi

Mit der Ordination wurde Pfarrer Christoph Gruber (links) öffentlich dazu beauftragt, in der christlichen Gemeinde pfarramtliche Aufgaben zu übernehmen. Das Ordinationsgelübde sprach Dekan Ulrich Vallon (Mitte), als Zeugen fungierten Georg Neumann (Zweiter von links) und Jürgen Schwarz (Dritter von rechts). Rechts stehen Angelika Gamerdinger und Herbert Schmieder (daneben) vom Kirchengemeinderat.Bilder: emi

Empfingen. Nicht nur für Pfarrer Christoph Gruber war der gestrige Sonntag ein ganz besonderer Tag. Auch für die Evangelische Kirchengemeinde geht das Ereignis, das in der kleinen Kapelle am Friedhof seinen Anfang nahm und mit einem Stehempfang im Gemeindehaus fortgesetzt wurde, in die Historie ein. Schließlich ist es die erste Ordination der Kirchengemeinde überhaupt. Im Ordinariatsgottesdienst wurde Gruber öffentlich dazu beauftragt in der christlichen Gemeinde pfarramtliche Aufgaben zu übernehmen.

In seiner Predigt betonte Dekan Ulrich Vallon, die Ordination sei das höchste Gut, das die Evangelische Kirche zu vergeben habe. „Der Sonntag des guten Hirten“ sei wie geschaffen, um diese Ordination zu feiern. Wichtig ist dem Dekan zum Beispiel, dass die Pfarrer Maß halten und mit ihren Kräften haushalten, um nicht auszubrennen. Er gab den Rat, in die Kapelle zu gehen. „Gott weiß, was für uns gut ist. Er steht dafür mit seinem Namen ein.“ Trost, Mut und manchmal auch ein wenig Übermut könne nicht schaden. Die Stärke kommt von Gott. „Wir erinnern uns daran, dass Gott uns mit Kräften ausgestattet hat“, sagte der Dekan weiter. Er bat Gruber darum seine Frische, den Humor und die Geradlinigkeit zu bewahren.

Nicht nur der heutige Tag, sondern die ganze Woche sei für ihn etwas Besonderes gewesen, sprach Gruber zu der Gemeinde. Er habe sich an viele Menschen erinnert, die ihn durch das Leben begleitet haben und dankte ihnen. „Eine Frau hat mich sogar geheiratet“, sagte Gruber und brachte damit die Gottesdienstbesucher zum Schmunzeln. Eine Liste von diesen Menschen zu machen, davon sei er abgekommen. Diese Liste habe er im Herzen und im Gehirn. Allen jenen Menschen sprach er seinen Dank aus, nicht zuletzt seinen Eltern. Gruber vergaß auch nicht seine Lehrer und Ausbilder. „Ich danke allen jenen, die mir gute Noten gegeben haben.“

In den vergangenen zweieinhalb Jahren der Ausbildung habe sich immer wieder bestätigt, dass dies der von Gott gewollte Weg ist. Wichtig ist für ihn, die Berufung von außen durch Dekan Ulrich Vallon und die Berufung von innen. Er habe für sich erkannt, dass Gott möchte, dass er Pfarrer werde. „Und wenn er es möchte, dann will ich es auch.“

Als Zeugen der Ordination sprachen Jürgen Schwarz aus Leonberg (Pfarrer und Schulleiter) und Georg Neumann aus Empfingen (Vorsitzender des Kirchengemeinderats und Schulleiter in Horb). Schwarz betonte, als Pfarrer müsse er sich vielen unterschiedlichen Aufgaben stellen. „Das sind hohe Hürden, manchmal auch Mauern, die es zu überwinden gelte. Mit Gott könne er über die Mauern springen. Er bringe gute Voraussetzungen mit, denn Gruber sei nicht nur zuverlässig und wahrhaftig, er habe auch die Gabe der Besonnenheit und Klugheit. Kurzum: „Wer dich kennt, der weiß, dass du zum richtigen Beruf berufen bist.“

Georg Neumann verglich den Werdegang von Gruber mit einem Navigationsgerät. Beim Lebens- und Glaubensweg sei das etwas anderes. „Wir sind mit Gott unterwegs, aber die nächsten Etappenziele und damit auch den kürzesten Weg kennen wir nicht immer.“ Neumann meinte damit die Ausbildung zum Industriekaufmann, die Gruber nach der Schule begonnen und abgeschlossen hatte. Die Richtungsänderung habe er in der Gewissheit gehen können „dies ist Gottes Weg mit mir“. „Wir spüren mit Ihnen, dass sie auf dem richtigen Weg sind.“

Umrahmt wurde der Ordinationsgottesdienst vom Singkreis unter der Leitung von David Gamerdinger. Danach gab es im Gemeindehaus einen Stehempfang mit zahlreichen Grußworten (wir berichten noch).

Umrahmt wurde der Gottesdienst vom Singkreis unter der Leitung von David Gamerdinger.

Umrahmt wurde der Gottesdienst vom Singkreis unter der Leitung von David Gamerdinger.