Platzsparende Sorten

Auch in diesem Winter werden in Tübingen wieder Bäume gefällt („Mein Freund, der Baum, ist bald tot“ vom 1. Dezember).

09.12.2016

Von Barbara Lupp

Gut, dass die Stadt Tübingen (im Gegensatz zu vielen anderen Kommunen) eine „Baumfällliste“ veröffentlicht – der BUND weist bei entsprechenden Bürgeranfragen gern darauf hin. Die „Glosse“ im TAGBLATT bedarf jedoch Ergänzungen:

1. Ist die oben genannte Liste trotz mehrfachen Bittens des BUND auf den Seiten der Stadt Tübingen auch mit passenden Suchbegriffen nicht auffindbar, sondern versteckt sich unter „gemeinderat/VO0050...“.

2. Gibt es „Großgrundbesitzer“ wie Wohngenossenschaften, Kliniken usw., die entsprechend große Grünflächen verwalten und störende Bäume fällen bzw. Hecken pflegen, ohne die Stadtverwaltung oder gar die Öffentlichkeit zu informieren – da muss man schon dankbar sein, wenn diese zumindest die gesetzlichen Fristen einhalten.

3. Kommt es immer wieder vor, dass quartiersprägende Bäume bei Sanierungs- und Baumaßnahmen laut Plan erhalten bleiben sollen, aber insbesondere ihr Wurzelwerk in der Bauphase so sehr beschädigt wird, dass sie sie krank und damit zur Gefahr werden. Folge: Fällung. Baukontrolle? – Oft Fehlanzeige mangels Personal. Nachpflanzungen sind begrüßenswert, allerdings bieten junge Bäume platzsparender Sorten nur wenig kühlenden Schatten, Erholung und vielfältigen Lebensraum.

Der 4. Fall: Alte, gesunde, für den Artenschutz relevante Bäume werden gerodet und es lässt sich nicht herausfinden, von wem und aus welchem Grund.

Zuletzt: Uferpflege scheint in Deutschland unverzichtbar – aber an immer mehr Orten hilft der Biber auf seine Weise dabei...