Nach dem Erfolgsrezept von „Zugvögel“ angerichtet. Aber zu oft tranig statt relaxt.

Playa del Futuro

Nach dem Erfolgsrezept von „Zugvögel“ angerichtet. Aber zu oft tranig statt relaxt.

24.11.2015

Von che

Playa del Futuro

Sieben Jahre hat es gedauert, bis Peter Lichtefeld nach seinem aparten Debüt „Zugvögel ... einmal nach Inari? einen zweiten Film in den Kinos abliefern konnte. Es war aber auch ein langer Weg zurückzulegen: von Lappland bis zum südlichsten Zipfel Europas, nach Analusien. Unterwegs verloren gegangen ist nicht nur Joachim Król (Zug verpasst?), sondern auch ein Gutteil vom Spirit des Erstlings, dem „Playa del Futuro? etwas angestrengt nacheifert.

Wieder verläuft die Bewegungsrichtung von Deutschland in die Ferne. Peter Lohmeyer ist Jan, der von einem Dasein als Spitzenkoch träumt, de facto aber als Frikadellenbrater in einer Absturzkneipe mit defektem Damenklo darbt. Als ihm auch das Finanzamt auf die Pelle rückt, bleibt nur die Flucht nach Spanien, wo es noch eine offene Rechnung einzutreiben gibt.

Auch im übrigen ähneln sich die Zutaten sehr, nur dass das Drehbuch diesmal weitgehend mit Standard-Modulen gefertigt wurde: Es gibt prächtige Landschaftsaufnahmen, jede Menge Loser-Attitüde, breit ausgewalzte Ethno-Eigenheiten und dolle viel Sehnsucht nach der richtigen Frau, dem kleinen Stück Lebensglück und der unberührten Idylle. Die bittersüße Melancholie, die Lichtefeld in „Zugvögel? daraus schöpfte, kippt hier aber oft in Schläfrigkeit um.

Einen Teil der Schuld trägt gewiss Peter Lohmeyer, dieser geborene Nebendarsteller, der weit jenseits des Charismas von Joachim Król fast teilnahmslos durch das Handlungs-Torso schlurft. Man muss also schon ein großer Andalusien-Fans sein, um mit diesem Film glücklich zu werden.

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Erstellt:
24.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 44sec
zuletzt aktualisiert: 24.11.2015, 12:00 Uhr

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