Orkan

Plötzlich oben ohne

Sturmtief „Burglind“ hat auch Empfingen durchgeschüttelt. Im Gewerbegebiet Auchtert deckten die kräftigen Windböen gestern ein komplettes Dach ab – und warfen es auf ein anderes nebenan.

04.01.2018

Von Kathrin Löffler

In der „Alten Kaserne“ blies der Wind ein Dach vom einen Haus auf das andere – und in den Baum. Bild: Löffler

In der „Alten Kaserne“ blies der Wind ein Dach vom einen Haus auf das andere – und in den Baum. Bild: Löffler

Dass ein Windstoß eine einzelne Dachplatte durch die Luft schmeißt, kann in Empfingen schon einmal vorkommen. Aber dass Böen ein Dach gleich ganz hinwegfegen, war bisher nicht der Fall. Zumindest bis gestern. Dann kam „Burglind“. Die Windsbraut deckte gestern das Dach eines rund 30 Meter langen Gebäudes in der „Alten Kaserne“ komplett ab – und schmiss es auf das Gebäude nebenan. Dort hing es dann. „So etwas ist schon ungewöhnlich“, sagt Feuerwehrkommandant Dieter Eger.

Passiert ist das gestern gegen 9.30 Uhr. Die hiesige Wehr war mit den Abteilungen Empfingen und Wiesenstetten und knapp 20 Kameraden im Einsatz. Zu Werke gehen konnten sie aber nur mit schwerem Gerät: Mit Radlader und Seilwinde kratzten sie das Dach vom Nebengebäude. Die Teile stapelten sie auf drei Haufen und beschwerten sie mit massiven Gesteinsbrocken, damit sie nicht weiter umherfliegen konnten.

Das Dach ist aus Wellblech, bei dem abgedeckten Haus handelt es sich um ein Produktionsgebäude. Im oberen Stockwerk ist laut Eger aber eine Wohnung.

Allerdings landeten nicht alle Dachteile auf dem Nebengebäude. Zwei Abschnitte schlugen auch auf der Straße ein. Und dabei hätte weitaus Schlimmeres geschehen können: Nach Aussage des Hauseigentümers landete ein Dachabschnitt ganz knapp vor einem fahrenden Auto. Eger schätzt die Stücke auf zehn bis 15 Quadratmeter groß. „Das sind nicht nur kleine Blechteile.“

Rund zweieinhalb Stunden nahm das entflogene Dach die Empfinger Feuerwehrleute in Beschlag. „Das war gefährlich für uns, es hat ja nach wie vor gestürmt und geregnet“, sagt Eger. Seine Männer trugen freilich ihre Schutzkleidung samt Helmen, zudem hätten sie darauf geachtet, sich nicht in mögliche Flugbahnen zu stellen.

Bereits vorher war die Feuerwehr wegen „Burglind“ unterwegs gewesen: Auf der Kreisstraße zwischen Wiesenstetten und Mühringen waren zwei große Tannen auf die Fahrbahn gestürzt. Die musste die Wehr absägen.

Am Nachmittag gab es keine weiteren Einsätze mehr.

Zwei Dachteile landeten auf der Straße, eines davon verfehlte ein fahrendes Auto nur knapp. Bild: Feuerwehr

Zwei Dachteile landeten auf der Straße, eines davon verfehlte ein fahrendes Auto nur knapp. Bild: Feuerwehr

Plötzlich oben ohne

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04.01.2018, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 04.01.2018, 01:00 Uhr

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