Wittendorf · WFV-Pokal

Pokalfieber in Wittendorf

Ein echtes Highlight steht dem SV morgen Abend bevor: Zum Pokalknüller in der 2. Runde wird Oberligist SSV Reutlingen erwartet. Anspiel ist um 17.45 Uhr.

13.08.2019

Von Martin Körner

Fans des SSV Reutlingen von der Szene E, hier in Holzhausen beimPokalspiel im August 2017.

Fans des SSV Reutlingen von der Szene E, hier in Holzhausen beim Pokalspiel im August 2017.

Viel Betrieb dürfte morgen Abend an der Langen Furche in Wittendorf herrschen. Mit dem Heimspiel gegen den SSV Reutlingen wurde dem SV in der zweiten WFV-Pokalrunde ein Traumlos beschert. „Das ist ein absolutes Highlight für uns“, schwärmt Trainer Stefan Jäkle vor der Begegnung gegen den Oberligisten.

Um ausgeruht in die Partie am Mittwochabend zu gehen, hat Wittendorfs Trainerteam für Montag und den heutigen Dienstag nach dem Sonntagspiel in Gärtringen zwei Tage Fußballpause anberaumt. „Es sind in Gärtringen alle zum Einsatz gekommen, da tut eine Pause gut“, erklärt Jäkle. „Wir haben in diesem Spiel absolut nichts zu verlieren“, stuft Hans Romann die Begegnung als Bonbon für seine Mannschaft ein.

SSV hofft auf frühe Führung

Die 2. Pokalrunde erreichte der SVW nach einem 2:1-Heimsieg über Ligakonkurrent FC Rottenburg. Dass man als Außenseiter in die Partie geht, ist dem Trainerteam bewusst. „Unser Ziel ist es, ein schönes Spiel zu bieten“, sagt Romann. Das im Pokal alles möglich, ist bewies Landesligakonkurrent VfB Bösingen mit dem Sieg über Oberligist Freiberg in Pokalrunde eins. Der SSV Reutlingen schaffte den Einzug in die zweite Runde dank eines 6:3-Auswärtssiegs beim Schwarzwald-Bezirksligisten SV Zimmern II. „Das war ein hartes Stück Arbeit“, sagt Reutlingens Trainer Maik Schütt im Gespräch mit der SÜDWEST PRESSE. Schütt hofft, dass seine Spieler aus dem Zimmerner Spiel und dem frühen Rückstand in dieser Partie ihre Lehre gezogen haben: „Unser Ziel muss es sein, selbst ein frühes Tor zu erzielen.“

Schütt, der seit dieser Runde beim SSV Cheftrainer ist, war zuvor fünf Jahre beim Verbandsligisten VfL Sindelfingen und weiß ganz genau, dass der Pokal seine eigenen Gesetze hat: „Wittendorf wird heiß sein, die werden alles reinwerfen.“ Dabei rechnet er mit einem tief stehenden Gegner, der auf Konter lauert. „Da müssen wir auf der Hut sein. Jeder unterklassige Gegner kann zu einem Stolperstein werden“, sagt Schütt, der daher höchste Konzentration von seinen Spielern verlangt.

Beim SSV wird nichts dem Zufall überlassen; das Pokalspiel zwischen Wittendorf und Rottenburg wurde unter die Lupe genommen. „Selbst war ich nicht vor Ort, habe mir aber von einem kleinen Platz berichten lassen“, sagt Schütt und redet diesbezüglich weniger von Gewöhnung, sondern von der richtigen Einstellung. Die frühe Anstoßzeit 17.45 Uhr bringt für ihn als berufstätigen und auch seine Spieler schon einen großen Aufwand mit: „Wir sind trotz Traditionsverein reine Feierabendfußballer, die am Abend trainieren, wie jeder andere unterklassige Club.“ Am Mittwoch trifft sich das SSV-Team drei Stunden vor Anpfiff um 14.45 Uhr an der Reutlinger Kreuzeiche, um 15 Uhr startet dann der Mannschaftsbus in den Schwarzwald. Nicht dabei sind der noch verletzte Kapitän Pierre Eiberger, Urlauber Marvin Methner, Neuzugang Marcel Schmidts (SSV Ulm) und der eben erst vom Urlaub zurückgekehrte Lukas Hartmann.

„Diese Runde hatten wir einen großen Umbruch mit 13 Abgängen und 10 Neuen“, erklärt Schutt. Es heißt also, trotz hoher Erwartungshaltung geduldig zu sein. Die beiden ersten Oberligaspiele gegen Oberachern und Ilshofen endeten jeweils unentschieden.

Infrastruktur steht bereit

Was die Zuschauer anbelangt, hofft Wittendorfs Fußballchef Hansi Drotleff vor allem, dass viele Fußballfans aus der hiesigen Region den SVW unterstützen. Zwischenzeitlich hatte Drotleff auch mit einem der Reutlinger Fanclubbeauftragten Kontakt aufgenommen: „Die rechnen aufgrund von Urlaubszeit und früher Anspielzeit mit keinem so riesigen Fanaufkommen.“ Besondere Sicherheitsvorkehrungen sind laut Drotleff bisher an seinen Verein auch nicht herangetreten worden.

Die Infrastruktur ist gerichtet, so steht noch der Bierwagen seit dem Heimbach-Kinzigtalturnier parat, ebenso wird die örtliche Feuerwehr die Parkplätze zuweisen. „Von unserer Seite ist alles organisiert“, freut sich Drotleff auf den Pokalknüller, wie auch das Trainerteam: „Das ist für uns alle etwas Besonderes, da ist natürlich die Vorfreude riesig“, so Stefan Jäkle und Hans Romann. Gegenüber dem Gärtringer Spiel soll die Auswechselbank wieder voll besetzt sein, dabei ist nach Ablauf seiner Sperre auch Robin Schillinger, ebenso sein vom Urlaub zurückgekehrter Bruder Dominik. Fehlen wird dagegen Kai Totzl (Urlaub). Nun fiebert alles dem Anstoß entgegen, die Heimfans mit der Hoffnung nach dem Motto: Der Pokal hat seine eigenen Gesetze.

Kultclub mit treuen Anhängern: Der SV Wittendorf wird im Pokalknüller gegen den SSV Reutlingen von hunderten Fans unterstützt werden. Bilder: Ulmer

Kultclub mit treuen Anhängern: Der SV Wittendorf wird im Pokalknüller gegen den SSV Reutlingen von hunderten Fans unterstützt werden. Bilder: Ulmer

Auslosung für die 2. Runde im Bezirkspokal

Die Auslosung für die zweite Runde des Bezirkspokals im Fußballbezirk Nördlicher Schwarzwald findet am Mittwochabend in Wittendorf statt; direkt im Anschluss an das WFV-Pokalspiel des SV Wittendorf gegen den SSV Reutlingen. Dies teilte Pokalspielleiter Frank Hinterlang am gestrigen Montag in einer Pressemitteilung mit.

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13.08.2019, 01:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 13.08.2019, 01:00 Uhr

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