Sulz · Freizeit

Pop und Party statt Humtata

Als „Die Band“ will eine neunköpfige Formation mit Mitgliedern der Stadtkapelle Blasmusik über Polkas und Märsche hinaus spielen. Der erste offizielle Auftritt wird beim Vatertagshock des Musikvereins Sigmarswangen am 30. Mai sein.

18.05.2019

Von Cristina Priotto

„Die Band“ nennt sich die junge Formation der Stadtkapelle Sulz. Acht der neun Mitspieler probten am Samstag im Proberaum des Musikvereins im Backsteinbau (von links): Manuela Klingele, André Amon (hinten), Jens Keucher, Luis Lambacher, Thomas Rupp, Thomas Däuble, Torsten Schuklies und Matthias Kronenbitter. Außerdem gehört Alexander Keucher zu dem Ensemble.Bild: Cristina Priotto

„Die Band“ nennt sich die junge Formation der Stadtkapelle Sulz. Acht der neun Mitspieler probten am Samstag im Proberaum des Musikvereins im Backsteinbau (von links): Manuela Klingele, André Amon (hinten), Jens Keucher, Luis Lambacher, Thomas Rupp, Thomas Däuble, Torsten Schuklies und Matthias Kronenbitter. Außerdem gehört Alexander Keucher zu dem Ensemble.Bild: Cristina Priotto

Der Countdown läuft, unter dem Hashtag „BöhmischMährischePopmusik“ postet „Die Band“ auf der Facebook-Profilseite derzeit verstärkt Hinweise auf den ersten Auftritt am 30. Mai. Doch wer sind die Musiker mit dem Namen „Die Band“ überhaupt?

Es ist Samstagnachmittag, draußen scheint die Sonne, aus dem Proberaum des Musikvereins im Backsteinbau dringen Gelächter und vereinzelte Töne verschiedener Blasinstrumente.

Acht junge Männer und eine junge Frau sitzen im Halbkreis, vor jedem stehen Noten. André Amon zählt ein. Das Zusammenspiel klappt hervorragend, auch weil der Schlagzeuger lässig den Rhythmus für das Stück „Ein Kompliment“ vorgibt.

Solche Szenen spielen sich in diesen Wochen regelmäßig im obersten Geschoss des Backsteinbaus ab. „Die Band“ setzt sich aus neun jungen Leuten zusammen, von denen acht auch aktiv in der Stadtkapelle musizieren.

Ausschlaggebend war die Erfahrung, dass für den Sonntagabend beim Kinderfest keine Kapelle gefunden werden konnte. Bereits 2018 spielten einige der Musiker dort in loser Formation Blasmusik in modernerer Form.

Doch erst dieses Frühjahr hat sich „Die Band“ in der aktuellen Besetzung konstituiert und ernsthaft mit den Proben begonnen.

Das Repertoire umfasst bislang etwa 15 Stücke. Diese werden gemeinsam ausgesucht. „Manchmal spielen wir auch ohne Noten oder kreieren die Partitur selbst, bisweilen an bekannte Melodien angelehnt, das sieht dann teils wild aus“, erzählt Amon schmunzelnd. Der 33-Jährige ist der Hauptinitiator und Kopf für „Die Band“.

Die neun jungen Musiker haben sich böhmisch-mährische Pop-Musik auf die Fahnen geschrieben. „Wir wollen nicht nur so Zipfi-Zapfi-Musik machen, sondern auch Pop-Musik“, erklärt der Trompeter das stilistische Konzept. Polkas und Märsche spielen schließlich sämtliche Blasmusikkapellen.

Die Besetzung – drei Trompeten, drei Posaunen, zwei Baritone, eine Tuba, ein Saxofon, ein Tenorhorn und ein Schlagzeug – passt sehr gut. Eventuell kommt noch jemand hinzu. Geprobt wird etwa einmal pro Woche – aktuell für den ersten Auftritt am Vatertag.

Den Kontakt nach Sigmarswangen hat Torsten Schuklies hergestellt: „Beim Vatertagshock war es immer ein großes Problem, eine Kapelle zu finden“, weiß der Kontrabasstubist, der auch beim Musikverein Sigmarswangen spielt.

Für „Die Band“ ist diese Perspektive der Ansporn, konzentriert zu proben. „Wir haben bewusst eine Auftrittsmöglichkeit gesucht, um ein Ziel zu haben“, verrät André Amon. Zudem möchte die junge Formation aus den Reihen der Stadtkapelle dadurch mehr Bekanntheit in der Region erlangen.

Anders als bei herkömmlichen Blasmusikauftritten soll das Publikum nicht nur maximal schunkeln, sondern mitsingen und Party machen, verspricht „Die Band“.

Fest gebucht sind die neun Musiker übrigens auch schon für Sonntag, 14. Juli, beim Neckar- und Kinderfest im Wöhrd-Park.

Erstaunlich ist für Jens Keucher, dass „Die Band“ zwar noch keinen einzigen offiziellen Auftritt hatte, aber durch die Facebook-Beiträge schon einige Veranstalter mit Anfragen auf die Formation für böhmisch-mährische Pop-Musik zugekommen sind.

Schuklies hofft, dass ein erfolgreicher Vatertags-Auftritt in Sigmarswangen der Kapelle zum Durchbruch verhilft. Denn das große Ziel der Formation ist, einmal beim Hopfenfest in Alpirsbach mehrere Stunden lang spielen zu dürfen. Am musikalischen Feinschliff und am Repertoire feilt „Die Band“ daher konzentriert. Fast in jeder Probe kommt ein weiteres Musikstück hinzu, nicht selten ist Selbstkreiertes dabei.

Die „Laubener Schnellpolka“, ein „Adele“-Medley und „Despacito“ spielen die Musiker in der Probe sehr professionell. Die Atmosphäre ist locker, aber konzentriert, der Spaß ist sicht- und hörbar. Womöglich ist dies das Erfolgsgeheimnis der Formation.

Mitglieder „Die Band“:

André Amon (Trompete, Gitarre)

Thomas Däuble (Posaune)

Alexander Keucher (Trompete)

Jens Keucher (Bariton)

Manuela Klingele (Saxofon)

Matthias Kronenbitter (Schlagzeug, Posaune)

Luis Lambacher (Trompete)

Thomas Rupp (Bariton)

Torsten Schuklies (Tuba, Tenorhorn, Posaune)

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Erstellt:
18.05.2019, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 46sec
zuletzt aktualisiert: 18.05.2019, 01:00 Uhr

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