Alexander Zverev beim ATP-Finale

Bestes Tennis seines Lebens

Der Hamburger Alexander Zverev vernascht Novak Djokovic mit einem Heißhunger auf Erfolg. Beim herausragenden Zweisatz-Sieg bleiben keine Fragen offen.

19.11.2018

Von sid/eb

In diesem Moment ist es Gewissheit: Alexander Zverev kann es nicht fassen. Champion! Foto: Glyn Kirk/afp

In diesem Moment ist es Gewissheit: Alexander Zverev kann es nicht fassen. Champion! Foto: Glyn Kirk/afp

Alexander Zverev hat in einem sensationellen Saisonfinale den bislang größten Titel seiner jungen Karriere gewonnen. Der gebürtige Hamburger setzte sich im Endspiel von London gegen den bis dato alles überragenden Novak Djokovic die Krone auf. 23 Jahre nachdem Boris Becker als bislang letzter Deutscher beim Turnier der acht Jahresbesten triumphiert hatte, schlug Zverev den Serben 6:4, 6:3. Und das völlig verdient.

Nach 1:19 Stunden verwandelte Zverev seinen zweiten Matchball, im Gruppenspiel am Mittwoch hatte er gegen Djokovic noch klar verloren (4:6, 1:6). Der 21-Jährige ist der jüngste Titelträger bei den ATP Finals seit Djokovic vor zehn Jahren und der dritte Deutsche nach Becker (1988, 1992, 1995) und Michael Stich (1993). Für den Erfolg vor 17?800 Zuschauern bekommt Zverev 2,509 Millionen Dollar und die Anerkennung der gesamten Tennisszene.

"Ich kann nicht beschreiben, was ich fühle", sagte Zverev ergriffen – und fügte mit einem Schmuzeln in Richtung Djokovic hinzu: "Du kannst jedes Spiel gewinnen, das du willst. Ich bin Dir sehr dankbar, dass Du es heute nicht getan hast." Der "Djoker" verneigte sich vor seinem Kontrahenten: "Du hast so viel besser gespielt als im Gruppenspiel. Du hast eine unglaubliche Karriere vor dir."

Beim letzten Großereignis des Jahres hatten alle Experten mit Djokovics sechstem Triumph gerechnet, immerhin hatte der Weltranglistenerste in den vergangenen sechs Monaten nur zwei Matches verloren, in Wimbledon und bei den US Open dominiert und sich auch beim Saisonfinale in den ersten vier Matches keine Blöße gegeben. Nicht einmal verlor Djokovic seinen Aufschlag, doch Zverev kannte keinen Respekt vor dem großen Namen.

Die bestandene Reifeprüfung im Halbfinale gegen Rekordchampion Roger Federer hatte sein Selbstvertrauen ins unermessliche wachsen lassen. Beim 7:5, 7:6 (7:5) am Samstag überzeugte Zverev nicht nur im Spiel mit Nervenstärke und taktischem Geschick, sondern auch nach dem Matchball. Als die vielen Federer-Fans ihn auspfiffen, reagierte Zverev besonnen. Auch wenn ihn die Vorwürfe schmerzten. Zverev ist gereift und spielt das beste Tennis seines Lebens.

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Erstellt:
19.11.2018, 06:00 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 19.11.2018, 06:00 Uhr

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