Kommentar

Profis und der Weg nach Rio

Formel-1-Zampano Bernie Ecclestone bleibt unermüdlich, um die milliardenschwere Rennserie am Zapfhahn des Profits zu halten. Vieles gelingt ihm, vieles nicht. Einstens wollte er zu Olympia, zwei Fahrer sollten ein Nationalteam bilden. Rosberg und Vettel in einem Mercedes auf der Jagd nach Gold? Phantasterei.

12.04.2016

Von THOMAS GRUBER

Stattdessen dürfen in rund vier Monaten im Olympia-Gastgeber-Ort Rio de Janeiro Profi-Boxer und Profi-Golfer ran. Wer hier die jüngsten Resultate des Weltsports gesehen hat, der kommt mit Blick durchs schwarz-rot-goldene Brennglas nicht umhin, einzugestehen, dass Podestplätze kaum Thema sind - selbst Teilnehmer sind vage auszumachen. Arthur Abraham, deutscher Profi mit armenischem Migrations-Hintergrund, wurde in Las Vegas weichgeklopft. Beim Masters in Augusta wurde ein toller Bernhard Langer von Platz drei aus auf Position 24 durchgereicht - der aktuell immer noch beste deutsche Golfer wäre in Rio ohnehin nicht startberechtigt.

Vorzeige-Turner Fabian Hambüchen sieht seinen Rio-Start wegen einer Schulterverletzung in Gefahr. Er wolle nicht angeschlagen Vierter werden, um dann in der Öffentlichkeit zerrissen zu werden. Es galt einst das olympische Motto: "Dabei sein ist alles." Ein eingestaubtes Relikt.