Infrastruktur

Quantensprung für die Region

In Sulz, Vöhringen und Dornhan ist der Breitbandausbau jetzt abgeschlossen. Von der Freischaltung profitieren neben Privathaushalten vor allem Firmen.

05.10.2017

Von Cristina Priotto

Bürgermeister Stefan Hammer (im Bagger) durfte am Mittwoch mit der Baggerschaufel symbolisch einen Knopf betätigen, um das Breitband im Ausbaugebiet Sulz, Vöhringen und Dornhan offiziell in Betrieb zu nehmen. Die Amtskollegen Markus Huber (Zweiter von rechts) und Gerd Hieber (Sechster von rechts) freuten sich mit Landrat Wolf-Rüdiger Michel (Fünfter von rechts), Kreisräten und Vertretern der Telekom.Bilder: Priotto

Bürgermeister Stefan Hammer (im Bagger) durfte am Mittwoch mit der Baggerschaufel symbolisch einen Knopf betätigen, um das Breitband im Ausbaugebiet Sulz, Vöhringen und Dornhan offiziell in Betrieb zu nehmen. Die Amtskollegen Markus Huber (Zweiter von rechts) und Gerd Hieber (Sechster von rechts) freuten sich mit Landrat Wolf-Rüdiger Michel (Fünfter von rechts), Kreisräten und Vertretern der Telekom.Bilder: Priotto

Kleinwagen statt Fahrrad, aber noch kein Porsche: So lässt sich der Zwischenschritt beim Breitbandausbau beschreiben, der am Mittwoch im Vöhringer Gewerbegebiet „Bitze“ vollzogen wurde. Als sechstes von acht Ausbaugebieten im Kreis Rottweil können nun 8000 Haushalte und Gewerbebetriebe im Raum Sulz, Vöhringen und Dornhan schnelles Internet per Glasfaserkabel nutzen.

Landrat Wolf-Rüdiger Michel erinnerte an den Beschluss des Kreistags vor zwei Jahren, dass der Landkreis im Zuge des „Deckungslückenmodells“ gemeinsam mit der Telekom den Breitbandausbau in der Region vorantreibt. „Es hätten damals nicht alle geglaubt, dass wir im Herbst 2017 auf der Zielgeraden sind“, stellte Michel stolz fest. Voraussichtlich im Winter 2017/2018 soll auch das letzte Ausbaugebiet im Kreis Rottweil ans Netz gehen. Der Landkreis Rottweil sei in dieser Hinsicht bundesweit ein Vorreiter. Während zuvor gerade einmal 1,9 Prozent der Privathaushalte Bandbreiten von 50 Megabit pro Sekunde (MBit/s) oder höher nutzen konnten, sind es jetzt 99,5 Prozent. Bei den Unternehmen ist die Steigerung von 0,5 Prozent auf 98 Prozent sogar noch höher. „Das ist ein Quantensprung, der sich sehen lassen kann und auch für die Betriebe ein bedeutender Schritt nach vorne“, sagte Wolf-Rüdiger Michel. In den nächsten Jahren könnten dank Vectoring bei 70 Prozent der Haushalte sogar Bandbreiten von bis zu 100 MBit/s, mit Super-Vectoring sogar bis zu 200 MBit/s möglich sein, stellte der Rottweiler Landrat in Aussicht. Zudem verriet Michel, dass der Landkreis eine Medienoffensive für Schulen plane.

Nachdem der Dornhaner Bürgermeister Markus Huber im März den Spatenstich für den Breitbandausbau in seiner Gemeinde vollzog und der Sulzer Amtskollege Gerd Hieber im April in Glatt symbolisch Erde bewegen durfte, war beim Termin in Vöhringen der dortige Bürgermeister Stefan Hammer an der Reihe. „Ich glaube, es ist sehr wichtig, dass wir jetzt endlich auf der Datenautobahn angekommen sind“, sagte Hammer.

Hammer: „Nur Zwischenschritt“

Nicht nur für Privathaushalte, sondern vor allem auch für die örtlichen Gewerbetreibenden seien schnelle Internetverbindungen sehr wichtig. In der „Ziegelhütte“ und der „Bitze“ in Vöhringen erfolgte die Versorgung bislang per Kupferkabel. Dank des ausgebauten Glasfaserkabelnetzes könnten die Betriebe nun deutlich gestiegene Bandbreiten von 30 bis 50 Megabit pro Sekunde nutzen, allerdings noch nicht in jedem Gebäude. „Wir haben uns vom Fahrrad zum Kleinwagen weiterentwickelt, wollen aber zum Porsche kommen“, bemühte der Vöhringer Bürgermeister ein Bild aus der Mobilität. Hammer mahnte damit, der Fortschritt habe zwar dank der am Ausbau beteiligten Firmen gut geklappt, sei aber nur „ein wichtiger Zwischenschritt“. Die Aufgabe müsse in Zukunft weitergehen, forderte Stefan Hammer.

Projektleiter Martin Stiebitz von der Telekom Technikniederlassung Südwest versprach: „Wir wollen durcharbeiten und möglichst bis Ende des Jahres im gesamten Kreis Rottweil mit dem Ausbau fertig sein“. Wie Hammer sah auch Stiebitz die Freischaltung nur als „einen Schritt in die richtige Richtung“, unterstrich aber, dass es auch das Ziel der Telekom als Ausbaupartner des Landkreises Rottweil sei, Anschlüsse bis an jedes Gebäude zu verlegen, insbesondere in Neubaugebieten und neuen Gewerbegebieten. Für Firmen, die es eilig haben, gebe es aber schon Lösungen für eine Direktanbindung.

Im Ausbaugebiet 7 (Schramberg, Waldmössingen, Fluorn-Winzeln und Dunningen) ist der Tiefbau nahezu abgeschlossen, die neuen Straßenverteiler stehen bereits, und die Montage der Glasfaserkabel und die Inbetriebnahme der Systemtechnik haben begonnen. Im Ausbaugebiet 8 (Schenkenzell, Schiltach, Epfendorf, Bösingen und Dietingen) ist der Tiefbau weit fortgeschritten.

Martin Stiebitz von der Telekom guckt zurecht etwas skeptisch: Baggerschaufel, Lampenfassung, Plastikknopf, ein Stück Schlauch und mit Klebeband befestigte Kabel sollten symbolisch dieFreischaltung des schnellen Internets per Glasfaser darstellen.

Martin Stiebitz von der Telekom guckt zurecht etwas skeptisch: Baggerschaufel, Lampenfassung, Plastikknopf, ein Stück Schlauch und mit Klebeband befestigte Kabel sollten symbolisch die Freischaltung des schnellen Internets per Glasfaser darstellen.

Ausbau in Zahlen:

67 Kilometer Glasfaserkabel sind im Kreis Rottweil verlegt worden.

76 Verteiler wurden neu aufgestellt.

8000 Haushalte in Sulz, Vöhringen und Dornhan können nun zusätzlich schnelles Internet nutzen.

50 Megabit pro Sekunde beträgt das Download-Tempo, zehn Megabit pro Sekunde sind es im Upload.

Acht Abschnitte umfasst der

Ausbau im Landkreis Rottweil.

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Erstellt:
05.10.2017, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 53sec
zuletzt aktualisiert: 05.10.2017, 01:00 Uhr

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