Rachida, Matinee mit Einführung und Diskussion (Terre des Femmes

24.11.2015

Aus nichts etwas machen ? das klingt sehr nach dem alten amerikanischen Traum. Huck Cheever (Eric Bana) lebt ihn an den Pokertischen von Las Vegas, in einer Atmosphäre zwischen Plüschwohnzimmer und Bingohalle. Er ist eine selten verführerische Mischung von (berufsbedingtem) Pokerface und Sensibilität.

Das findet auch die selbstbewusste Billie Offer (Drew Barrymore), die als Sängerin in den Clubs von Las Vegas ein neues Leben beginnen will. Wer die beiden in der höchst artifiziellen Szenerie des nächtlichen Las Vegas beobachtet, erblickt eine Ikonographie der Leere, der absoluten Künstlichkeit im Herzen des amerikanischen Traums. Die Realität, gewissermaßen die Erdung, liefern die Gesichter der Pokerspieler: Western-Typen mit dem Stetson auf dem Kopf, geschminkte alternde Ladies, ein schöner hagerer Schwarzer, ein kahler Eierkopf mit schwarzer Sonnenbrille. Einer der Spielmacher sieht aus wie ein älterer Landpfarrer aus dem Mittleren Westen.

Hucks Vater, Typ Haudegen, pokert ebenfalls in der Profi-Liga. Billie ahnt die destruktive Dynamik dieser Vater-Sohn-Beziehung und hat bald das Gefühl, dass Huck sich bei ihr nur das Geld für den nächsten Einsatz besorgen will. Auf eine Beziehung mit einem Spielsüchtigen hat sie keine Lust, sie steigt aus. Zum ersten Mal in seinem Leben wird Huck von einer Sehnsucht beherrscht, die nichts mit dem Spieltisch zu tun hat. Gleichzeitig muss er cool bleiben für die Poker-Meisterschaft. Bob Dylan-Fans sollten unbedingt noch den Abspann abwarten. Denn den begleitet ein nagelneuer Dylan-Song: „Huck?s Tune?.

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Erstellt:
24.11.2015, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 45sec
zuletzt aktualisiert: 24.11.2015, 12:00 Uhr

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