Tübingen · Verkehr

Radbrücke Ost wird noch einmal teurer

Die Kosten für das Bauwerk steigen, die Fertigstellung verzögert sich: Tübingen muss die doppelte Summe zahlen.

29.06.2022

Von sg

Der Baufortschritt im Mai. Bild: Ulrich Metz

Der Baufortschritt im Mai. Bild: Ulrich Metz

Ein Schnäppchen sind die Radbrücken in Tübingen schon lange nicht mehr. Bei der Radbrücke Ost am Stauwehr haben sich die Kosten für die Stadt mittlerweile von einer auf zwei Millionen Euro verdoppelt. Standen auf dem Preisschild beim Beschluss noch 3,5 Millionen Euro, waren es bei der Ausschreibung vor einem Jahr bereits 4,6 Millionen Euro. Jetzt (Stand Mai) beziffert die Bauverwaltung die Kosten auf 5,6 Millionen Euro. Das Problem: Die umfangreichen Zuschüsse des Landes (1,1 Millionen Euro) und des Bundes (2,5 Millionen Euro) sind Festbeträge und erhöhen sich nicht mit den Kosten. So steigt der Anteil der Stadt von allein seit Juli 2021 von einer auf zwei Millionen Euro und damit von 22,7 auf 35,7 Prozent.

Die Erhöhung wurde im Planungsausschuss des Gemeinderats bekannt. In der Vorlage ist von einer „Überlagerung verschiedener Ursachen“ die Rede, die auch zur einer Verzögerung führt. Eigentlich sollte die Radbrücke Ost im Mai fertig sein, jetzt ist Dezember als Termin genannt. Bereits im Mai berichtete das TAGBLATT, dass das Fundament für den Mittelpfeiler tiefer als geplant gegründet werden muss. Auch war die beauftragte Baufirma Opfer eines Hackerangriffs.

In der Ausschusssitzung ging es es weniger um die Kosten als um die Brückenstraße. Sie soll für eine halbe Million Euro zur Fahrradstraße umgebaut werden und so die Lücke zwischen dem Radschnellweg vom Süden durch die geplante Bahnüberführung beim Güterbahnhof über die Brücke in die Gartenstraße schließen. Die Fraktionen empfahlen dies – mit einer Verdopplung der Radstellplätze – dem Gemeinderat einstimmig.

Diskussionen gab es aber über die Frage, ob die Radler die Hermann-Kurz-Straße als Abkürzung auf dem Weg zur Gartenstraße nutzen könnten – und sollten oder nicht. Das ließe sich nicht vermeiden, befand eine Mehrheit. Entsprechend wurde der Beschlussantrag leicht verändert: Ursprünglich geplante Büsche sollen die Einfahrt von der Radbrücke in die Hermann-Kurz-Straße nicht behindern, sondern näher am Ufergrün stehen.

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Erstellt:
29.06.2022, 06:30 Uhr
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zuletzt aktualisiert: 29.06.2022, 06:30 Uhr

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