Formel 1

Rauchzeichen der Dominanz

Gelingt Nico Rosberg in Suzuka eine Vorentscheidung im Titelkampf? Gewinnt er, kann Teamkollege Lewis Hamilton nicht mehr aus eigener Kraft Weltmeister werden.

08.10.2016

Von sid

Die Formel 1  Jahrmarkt der Eitelkeiten und des Ehrgeizes, der schnellste Pilot der Welt zu sein: Nico Rosberg im Training vor dem Riesenrad am Rande des Kurses von Suzuka. Foto: dpa

Die Formel 1 Jahrmarkt der Eitelkeiten und des Ehrgeizes, der schnellste Pilot der Welt zu sein: Nico Rosberg im Training vor dem Riesenrad am Rande des Kurses von Suzuka. Foto: dpa

Die Entscheidung in der Formel-1-WM 2016 wird zu einem Herzschlag-Duell der Mercedes-Silberpfeile. Am ersten Trainingstag in Suzuka lag Nico Rosberg erneut vor Lewis Hamilton – gerade mal sieben Hundertstelsekunden trennten die beiden Erzrivalen.

Rauch am Heck eines Mercedes verheißt normalerweise nichts Gutes, das weiß vor allem Hamilton sehr genau. Im ersten Training vor dem Großen Preis von Japan morgen in Suzuka (7 Uhr MESZ/RTL und Sky) qualmte es Rauch aus einem Silberpfeil, dieses Mal saß Rosberg im Cockpit. Allerdings war der Anlass eher banal: Als er nämlich am Ende der Boxengasse einen Start übte, bahnte sich ein wenig überschüssiges Öl einen Weg nach draußen und hüllte das Auto in eine Wolke. Rosberg irritierte der Zwischenfall kein bisschen, er dominierte beide Trainingsdurchgänge und hielt dabei nicht nur Hamilton in Schach. Wie nervenstark er mittlerweile ist, verdeutlichte die Tatsache, dass Rosberg jedes Mal sofort konterte, sobald Hamilton eine Bestzeit vorgelegt hatte. Dennoch stapelte der WM-Spitzenreiter eher tief: „Wir hatten ordentlich zu tun, um ein passendes Set-up zu finden, aber dann lief es ganz gut.“

Ein Wimpernschlag trennte Rosberg und Hamilton am Ende ihres ersten Arbeitstages auf der anspruchsvollen Strecke in Japan, und der amtierende Weltmeister war darüber ganz und gar nicht unglücklich. „Es war ein wirklich guter Tag, das Auto lief ohne Probleme, was schon mal super ist“, sagte Hamilton. Er habe viele Runden drehen und viele Erkenntnisse gewinnen können, unter anderem die, das „wir bis zum Qualifying am Samstag noch ein bisschen Geschwindigkeit finden müssen“.

Das muss auch die Konkurrenz, zunächst war Ferrari der erste Herausforderer – und erneut lag dabei Kimi Räikkönen als Dritter vor dem viermaligen Weltmeister Sebastian Vettel auf Platz fünf. Räikkönen war dennoch vor allem im ersten freien Training unzufrieden mit dem Auto. „Es untersteuert so stark, als hätte ich überhaupt keinen Frontflügel dran“, schimpfte der Finne. Die Balance des Autos bereitete auch Sebastian Vettel einige Probleme: „Da müssen wir noch nachlegen, das war nicht optimal. Auch bei der Geschwindigkeit geht sicher noch etwas.“ Öffentlichen Druck erhielt Vettel nach dem Training erstmals von Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene. „Jeder von uns hat Ziele: ich, das Team und Sebastian. Und jeder, unabhängig davon, wer er ist, muss sich seinen Platz und sein Gehalt verdienen“, sagte der 59-Jährige bei Sky Italia über seinen Top-Piloten. Ob der 29-Jährige über sein Vertragsende 2017 hinaus noch für die Roten fahren wird, ließ Arrivabene daher offen: „Wir haben dieses Jahr und auch das nächste Jahr eine Arbeit zu machen. Im Laufe der Saison wird man dann sehen.“ Zwischen die Ferrari schob sich Max Verstappen als Vierter im Red Bull. Er war mehr als zufrieden mit seiner Leistung: „Das lief sehr rund“, sagte er. „Ich denke, das Team ist derselben Meinung, das war eines unserer besten Freitagstrainings in dieser Saison.“ Verstappen hofft wie wohl auch Vettel auf den für Samstag angekündigten Regen: „Das sollte uns dabei helfen, noch näher an Mercedes heranzukommen.“

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Erstellt:
08.10.2016, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 34sec
zuletzt aktualisiert: 08.10.2016, 06:00 Uhr

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