Tübingen

Rechthabereien

Der Nachbarschaftsstreit im Französischen Viertel in Tübingen zwischen Bildhauer Johannes Kares auf der einen und den Musikern Dieter Thomas Kuhn und Philipp Feldtkeller sowie dem Nabendynamo-Hersteller Wilfried Schmidt auf der anderen Seite hält an.

03.03.2018

Von Andreas Oehler, Tübingen

Baurechtamt und Baubürgermeister geben sich zwar besorgt ob der möglichen Klage des Künstlers gegen die Dynamo-Produktion im Franz-Viertel – ernsthaft etwas unternehmen gegen den damit drohenden Beginn der Vertreibung aller produzierenden Betriebe will man aber nicht. Die Verwaltung gibt damit die Grundidee der „Stadt der kurzen Wege“ und der „Nutzungsmischung“ kampflos auf. Warum hat man Südstadtplaner Andreas Feldtkeller gerade erst im Januar geehrt, wenn man seine Idee jetzt feige sterben lässt? Warum versuchen Verwaltung und Politik nicht, einen neuen Bebauungsplan fürs Viertel zu kreieren, der die gewollte Nutzungsmischung von Arbeiten und Wohnen auch in Zukunft ermöglicht? Der am Anfang des Streites stehende Lärm ist schließlich dank kleiner Nachbesserungen des Betriebes kein Thema mehr.

Wäre doch gelacht, wenn man nicht auch gegen formaljuristische Rechthabereien eine gedeihliche Lösung findet.

Oder will die Stadt so den Bedarf schaffen für die ärgerlichen neuen Gewerbegebiete auf der bisher noch grünen Wiese?

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Erstellt:
03.03.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 28sec
zuletzt aktualisiert: 03.03.2018, 01:00 Uhr

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