Tour de Ski

Rekordmann auf dem Weg zum Gesamtsieg

Der Russe Sergej Ustjugow feiert den fünften Etappensieg, muss sich aber starker Konkurrenz erwehren.

07.01.2017

Von DPA

Fünfter Etappen-Erfolg: Sergej Ustjugow aus Russland. Foto: dpa

Fünfter Etappen-Erfolg: Sergej Ustjugow aus Russland. Foto: dpa

Toblach. Die Tour de Ski ist kräftezehrend. Das musste auch die beste Deutsche in der Gesamtwertung, Nicole Fessel, in Toblach feststellen. Der Russe Sergej Ustjugow zeigte bislang keine Schwäche. Sein fünfter Sieg bedeutet einen Tour-Rekord.

Dem starken Oberstdorf-Auftritt folgte für Fessel der befürchtete erste Einbruch. Auf der fünften Tour-Etappe hatte sich die bislang enorm stark laufende Allgäuerin gestern in Toblach im Südtiroler Pustertal mit Rang 21 zu begnügen. Über fünf Kilometer in der freien Technik fand sie ihren Rhythmus nicht und fiel in der Gesamtwertung von Rang sechs auf acht zurück.

Für sie sprang diesmal Steffi Böhler in die Bresche. Rang 15 bedeuteten für die älteste deutsche Starterin die beste Saisonplatzierung und die halbe WM-Norm. Ohne zu überzeugen übernahm die Norwegerin Heidi Weng die Führung im Gesamtklassement. Da die bisherige Spitzenreiterin Stina Nilsson aus Schweden lediglich 20. wurde, reichte Weng beim Sieg der Amerikanerin Jessica Diggins Platz fünf.

„Diese fünf Kilometer tun richtig weh. Du musst dir zwar Kräfte für das Schlussdrittel sparen, darfst aber auch nicht zu langsam angehen“, berichtete Steffi Böhler. Die Strecken in Toblach liegen ihr. „Ich bin gern hier. Auch voriges Jahr habe ich hier mein bestes Saisonergebnis erzielt“, sagte die Schwarzwälderin. Fessel war dagegen völlig fertig. „Die Kälte ist nichts für meine Lunge. Es war vom ersten Meter an sehr schwer. Der Top-10-Platz in der Gesamtwertung ist aber immer noch drin, wenn ich gesund bleibe“, meinte die Oberstdorferin.

In Reichweite rückt allmählich der zweite russische Tour-Gesamtsieg: Sergej Ustjugow, achtmaliger Titelträger bei Junioren- und U-23-Weltmeisterschaften, gewann auch den fünften Tagesabschnitt über zehn Kilometer klassisch, stellte damit einen Tour-Rekord auf und geht mit einem Vorsprung von 1:34 Minuten auf Titelverteidiger Martin Johnsrud Sundby aus Norwegen in die beiden Schlussetappen.

Notz zufrieden mit Rang 18

„Ich hatte heute Zweifel, ob er es schafft. Um am Sonntag als Erster auf der Alpe Cermis zu sein, braucht Sergej mindestens eine Minute Vorsprung. Durch seine Größe und Schwere ist er nicht der begnadete Bergläufer“, sagte Ustjugows deutscher Trainer Markus Cramer. Bester Deutscher war erneut Florian Notz von der Skizunft Römerstein auf Rang 18.

Er war zufrieden, fand aber auch Ansatzpunkte für Verbesserungen: „Ich bin in der ersten Runde vielleicht einen Tick zu aggressiv gelaufen. Als ich den Norweger Tönseth vor mir sah, wollte ich die Lücke schließen. Das war zu viel. Runde zwei hat dann richtig wehgetan“, so Notz, der vorerst das deutsche Ziel, einen Top-15-Rang in der Gesamtwertung, geschafft hat: „Mir liegen Massenstartrennen derzeit mehr als der Einzelstart. Mal sehen, wie es jetzt gleich am Samstag in Val di Fiemme geht.“ dpa