Die Beschränktheiten von evangelikalen und anderen Religions-Fundis in 100 langen Minuten.

Religulous

Die Beschränktheiten von evangelikalen und anderen Religions-Fundis in 100 langen Minuten.

23.11.2015

Von Dorothee Hermann

Erinnert sich noch jemand an „Borat?? Jetzt hat Derb-Regisseur Larry Charles wieder ein Roadmovie gedreht. Der US-Fernseh-Talker Bill Maher tourt darin zu den globalen Weihestätten und zu den Disneyländern des Religiösen, um deren Anhänger endlich als lächerlich, aber gefährlich zu entlarven. Denn laut Maher wirken sie tödlich destruktiv auf die globale Politik.

„Die Religion muss sterben, damit die Menschheit leben kann?, offenbart der Stakkato-Talker am Ende die eigene politische Botschaft. „Werdet erwachsen, oder geht unter!? Maher will davor warnen, politische Entscheidungen Leuten zu überlassen, die New Yorker Hochhäuser sprengen oder in Nordirland Bomben werfen, als handelten sie allein aus Motiven des Glaubens (was schon auf die Kreuzritter des Mittelalters nicht zutraf).

An wen also richtet sich dieser Film bloß? Fanatikern jeder Couleur wird er sonstwo vorbeigehen. Wer Religion ohnehin gleichgültig gegenüber steht, den lassen diese plumpen Möchtegernpointen kalt. Der Streifen wirkt so aufgesetzt wie der Titel, der aus den englischen Adjektiven für „religiös? und „lächerlich? zusammengesetzt wurde.

Zudem krankt der Film von Anfang an einem Denkfehler. Maher nimmt die Bibel wörtlich, wie nur die verbohrteren Evangelikalen. „Wie können intelligente Menschen an eine sprechende Schlange glauben?? Wohin das führt, bleibe eben nicht private Glaubenssache: „Auf einmal werden kleine Kinder gefickt und Menschen lebendig verbrannt, wirklich übler Scheiß?.

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