VfB Stuttgart

Riesenchance im Spitzenspiel

Mit einem Sieg gegen Union Berlin kann die Mannschaft von Hannes Wolf im Aufstiegskrimi drei gefährliche Verfolger auf Abstand halten.

24.04.2017

Von WS

Zählt seit kurzem wieder zur VfB-Stammelf: Alexandru Maxim (Mitte) mit Simon Terodde (rechts) und Takuma Asano. Foto: dpa

Zählt seit kurzem wieder zur VfB-Stammelf: Alexandru Maxim (Mitte) mit Simon Terodde (rechts) und Takuma Asano. Foto: dpa

Stuttgart. Geduld war gefragt nach dem ersten Bundesliga-Abstieg. Viel Geduld. Zwei lange Jahre dauerte es, bis die Stuttgarter im Mai 1977, demnächst vor exakt 40 Jahren, wieder den Sprung nach oben schafften. Unaufhaltsam und seitdem legendär war der 100-Tore-Sturm, zu dem auch ein 28-Jähriger aus Lörrach zählte: Ottmar Hitzfeld schoss am 13. Mai 1977 beim 8:0-Heimsieg gegen Jahn Regensburg sechs (!) Tore und hält damit bis heute den Zweitliga-Rekord.

Auch jetzt verfügt der VfB über die beste Offensive. 19 der insgesamt 50 Treffer gehen auf Simon Teroddes Konto, den Top-Torjäger der Spielklasse. Statistiker haben weitere Bestwerte für den VfB registriert: Hannes Wolfs Mannschaft hat in den letzten zehn Spielminuten neun zusätzliche Punkte geholt und in dieser kurzen Zeitspanne eine Tordifferenz von plus neun. Außerdem hat das Team mit 53,3 Prozent den meisten Ballbesitz in der zweiten Liga und bisher die meisten Pässe gespielt: rund 14 000.

45 Treffer hat Union Berlin erzielt. Heute Abend (20.15 Uhr/Sport 1) stehen sich im Spitzenspiel also zwei extrem gefährliche Sturmreihen gegenüber.

Ein Erfolg zum Abschluss des 30. Spieltages in der nahezu ausverkauften Arena wäre für den VfB ein Riesenschritt hin zum direkten Wiederaufstieg. Hannover 96 hatte zuvor mit dem 2:2 in Aue (übernächster Stuttgarter Heimgegner am 7. Mai) den Sprung auf Platz eins verpasst und ist punktgleich mit dem VfB (57) jetzt Dritter vor Berlin (54). Auf Rang zwei vorgerückt ist gestern Eintracht Braunschweig durch ein 2:0 gegen Bochum.

Der 29-jährige Terodde spielte von 2011 bis 2014 für die „Eisernen“ von Union. In dieser Zeit erzielte der Mittelstürmer 25 Tore und gab 13 Torvorlagen in 93 Partien. Ebenfalls ein Wiedersehen gibt es für Union-Trainer Jens Keller. Er kehrt nach sieben Jahren zurück in die Stuttgarter Arena, wo er 2010 für rund zwei Monate VfB-Interimstrainer in der Bundesliga war. Nun könnte er seinen Ex-Klub im Endspurt etwas ins Straucheln bringen und mit den Köpenickern bei einem Sieg nach Punkten gleichziehen mit VfB, Hannover und Braunschweig. Seinem Stuttgarter Kollegen Wolf jedenfalls ist klar: „Es wird ein offenes, ein enges Spiel.“ Keller wittert die Chance in der nicht zu vergleichenden Drucksituation: „Ich denke, der große Unterschied ist, dass wir hoch wollen – und Stuttgart muss.“

Dazu soll jetzt nicht nur Terodde, sondern auch der lange verschmähte offensive Mittelfeldspieler Alexandru Maxim maßgeblich beitragen. Beim 2:0 gegen den Karlsruher SC war der rumänische Internationale erstmals seit dem 17. Spieltag wieder in der Startelf gestanden, danach gelang ihm in Bielefeld ein Traumtor fast von der Mittellinie. Auch heute könnte er wieder für mehr Druck nach vorn sorgen. Immer wieder montags ist der VfB ziemlich erfolgreich. In bisher sechs Montagsspielen hat die Elf mit dem roten Brustring fünfmal gewonnen und einmal Unentschieden gespielt. Auch beim letzten Montagabend-Einsatz dieser Saison soll heute zumindest die Ungeschlagen-Serie halten, am besten aber der sechste „Dreier“ geholt werden. Dann wäre es vielleicht nicht mehr weit bis zur Erstliga-Rückkehr.

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Erstellt:
24.04.2017, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 34sec
zuletzt aktualisiert: 24.04.2017, 06:00 Uhr

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