Rottenburg will sich beteiligen

Schlachthof: 430.000 Euro für Gärtringen

Gemeinderat ist für eine Beteiligung am Genossenschaftsprojekt bei Böblingen – wenn der Tübinger Kreistag mitmacht.

04.05.2022

Von mi

Symbolbild: Ulmer

Symbolbild: Ulmer

Die Stadt Rottenburg beteiligt sich mit 300.000 Euro am geplanten neuen Genossenschafts-Schlachthof in Gärtringen. Das beschloss der Gemeinderat am Dienstagabend um 21.26 Uhr nach anderthalbstündiger Diskussion mit deutlicher Mehrheit.

Allerdings gelten für die Rottenburger Beteiligung mehrere Bedingungen: Auch der Landkreis Tübingen muss sich beteiligen (mit 700 000 Euro, etwa 130 000 Euro davon entfallen via Kreisumlage ebenfalls auf Rottenburg). Und der Landkreis Böblingen zahlt 3,4 Millionen Euro. Den Hauptteil der Gesamtkosten (knapp 10 Millionen Euro) würde das Land Baden-Württemberg tragen. Bereits am heutigen Mittwochnachmittag soll der zuständige Kreistagsausschuss in Tübingen abstimmen.

Kurz vor der namentlichen Abstimmung in der Rottenburger Festhalle hatten die Grünen einen eigenen (und weitergehenden) Antrag zurückgezogen. Sie hatten angestrebt, dass der Tübinger Kreistag die ganze Angelegenheit an sich zieht und somit auch über die Zukunft des Rottenburger Schlachthofs (oder einen Neubau irgendwo im Landkreis) entscheidet. Dies lehnten die meisten anderen Fraktionen allerdings ab.

Auf Antrag von Stadtrat Volkmar Raidt (FaiR) nahm der Gemeinderat noch einen Zusatz auf: Bis zur Inbetriebnahme in Gärtringen kann der jetzige Rottenburger Schlachthof weiterlaufen (ausführlicher Bericht folgt).

Böblinger Landratsamt: Konzept steht

Bereits am heutigen Mittwochmorgen um 8.28 Uhr hat nun das Böblinger Landratsamt verkündet, dass das „Finanzierungskonzept für Tierwohlgerechtigkeit am Schlachthof Gärtringen steht“. Darin sind die 300.000 Euro aus Rottenburg ebenso enthalten wie 700.000 Euro vom Landkreis Tübingen, über die der zuständige Kreistagsausschuss aber erst noch beraten muss. Die Sitzung ist für Mittwochnachmittag geplant, das Kreistagsplenum soll am 18. Mai entscheiden.

Die Gesamtkosten beziffert das Böblinger Landratsamt auf 10,5 Millionen Euro, rund eine Million mehr als bisher bekannt. Der Landkreis Böblingen zahlt einen Einmal-Zuschuss von 3 Millionen Euro und gibt weitere 3 Millionen Euro als Darlehen, das die Schlachthof-Genossenschaft über 20 Jahre zurückzahlen muss. Als Landeszuschuss sind 3,5 Millionen Euro eingeplant. Der Böblinger Landrat Roland Bernhard rechnet laut Pressemitteilung mit einer „baldigen Förderzusage des Landes“. Etwas voreilig dankt Bernhard auch dem Landkreis Tübingen und der Stadt Rottenburg für ihre „Zusagen“.