Rührender Doof bringt Killer-Dick auf den guten Weg.

Ruby & Quentin - Der Killer und die Klette

Rührender Doof bringt Killer-Dick auf den guten Weg.

24.11.2015

Wieder eine dieser eigenartigen Männerfreundschaften. Das Prinzip ist altbewährt: Man nehme einen verschlossenen Menschenmuffel, geselle ihm einen offenherzigen, geschwätzigen Partner bei, und schon läuft der Selbstläufer. Das ist bereits der ganze Film. Nur „der Killer und die Klette? ? wie sie in der schlechten Übersetzung von „Tais-toi? bezeichnet werden.

„Tais-toi? sagt man im Französischen zu ungezogenen vorlauten Kindern im Sinne von „Halt den Mund?. „Tais-toi? sagt alles über die beiden: der erwachsene Ruby, der wichtigen Dingen im Leben nachgeht (etwa den Mord an seiner Geliebten blutig zu rächen), will dem großen Kind Quentin den Mund verbieten, aus dem allerlei Luftschlösser entweichen, die sich um ihre gemeinsame Zukunft türmen. Quentin liebt Ruby, und Ruby will nicht geliebt werden. Am liebsten wäre Ruby Quentin ganz los, aber dann wiederum auch nicht, und so schweißen die Abenteuer auf ihrem chaotischen Weg aus dem Gefängnis und durchs Leben sie zusammen.

Ehe man sich versieht, hat Quentin, der liebende Einfaltspinsel, der klüger und überlebensstärker ist als er tut ? meisterlich gespielt von Gérard Depardieu ? Ruby, den harten Mann mit dem weichen Herzen ? Jean Reno wie immer ? auf seinen Weg gebracht. Am Ende hat also das Kind doch seinen Willen durchgesetzt.