Freizeitsport

Rückkehr einer Legende

Der Hallenwetz des FC Horb feiert am heutigen Freitagabend sein Comeback. Ob es so schön wie früher wird, darüber sind sich ehemalige Kicker unsicher.

04.11.2016

Von Fabian Schäfer

2006 fand die letzte Auflage des Hallenwetz‘ statt, nun soll das legendäre Hallen-Turnier erneut wiederbelebt werden. Archivbild: Ulmer

2006 fand die letzte Auflage des Hallenwetz‘ statt, nun soll das legendäre Hallen-Turnier erneut wiederbelebt werden. Archivbild: Ulmer

Die letzte, „richtige“ Ausgabe des legendären Horber Hallenwetz‘ gab es wohl im Jahr 1998. 300 Zuschauer verfolgten damals das Finale in der Hohenberghalle, in dem sich das „Team Ergenzinger“ mit 4:1 gegen „Randeckers rüstige Recken“ durchsetzte. Danach war erstmal Schluss mit dem Hobby-Fußball-Turnier.

Schon in den Jahren davor ließ das Interesse von Spielern und Zuschauern spürbar nach. Dabei war der „Budenzauber“ in der Hohenberghalle einst ein regelrechter Publikums-Magnet. „Das war ein Riesending in den Achtzigern, die Halle war immer proppenvoll“, erzählt Ralf „Emma“ Flaig, der selbst einige Male am Hallenwetz‘ teilgenommen hat. 50 bis 60 Mannschaften hätten in der Anfangszeit an dem Turnier teilgenommen, die kreativen Team-Namen reichten von „Karles technische Querschläger“ über die „Summenden Steinachbienen“ bis hin zu „König Klops und seine verlorenen Eier“.

Und auch das Rahmenprogramm war stets ein Grund, bei der einwöchigen Veranstaltung vorbeizuschauen: Ob Fußball-Artisten, Hockey-Einlagen oder der Auftritt des Kunstradfahr-Weltmeisters Martin Rominger – „das Rahmenprogramm war oft wichtiger als der Fußball“, erzählt Flaig. Dennoch hätten stets sehr ambitionierte Teams teilgenommen, oftmals Firmen-Mannschaften. „Jedes Unternehmen aus der Nähe, das etwas auf sich gab, hat auch ein Team gestellt“, erinnert sich Ralf Flaig. Dann aber hätten sich die Zeiten gewandelt.

Auch die Umstrukturierung des damaligen Ausrichters ASV Horb und die sinkende Zahl an Engagierten führten dazu, dass der Hallenwetz in eine mehrjährige Pause ging – bis zum Jahr 2006. Damals versuchte man erstmals, das Turnier wiederaufleben zu lassen – mit mäßigem Erfolg.

Jetzt, im November 2016, soll aber erneut an alte Traditionen angeknüpft werden, wenn auch in deutlich kleinerem Rahmen. Statt 50 Teams sind in diesem Jahr nur acht dabei, statt sieben Tagen dauert das Turnier nur einen Abend. Mit-Veranstalter und Turnierleiter Stefan Mauz ist dennoch optimistisch: „Es läuft alles soweit. Ein paar Kleinigkeiten sind noch zu tun, aber das kriegen wir hin.“ Man habe auch bereits viel positives Feedback erhalten. „Wir
wollten dieses Jahr grundsätzlich wissen, ob noch Interesse
besteht. Wir wollen das jetzt erstmal durchziehen und dann sehen, ob wir das Ganze erweitern“, erzählt Mauz.

Ein Rahmenprogramm wird es in diesem Jahr auch nicht geben, nur eine kleine Party in der Cafeteria ist geplant. „Ich denke nicht, dass es nochmal so wird wie früher. Aber einen Versuch ist es wert“, sagt der ehemalige Landesliga-Spieler Flaig.

Angemeldet haben sich für den „Hallen-Kick“ am heutigen Abend sechs Hobby-Teams und zwei Firmenmannschaften. Ab Samstag finden zudem die traditionellen Anton-Straub-Jugendturniere in der Hohenberghalle statt, an denen wie jedes Jahr auch einige Top-Teams wie der SC Freiburg oder der FC Augsburg teilnehmen.

Hallenwetz’ – Regeln und Bestimmungen

Jedes der acht teilnehmenden Teams besteht aus maximal zehn Spielern, gespielt wird jedoch mit fünf gegen fünf (vier Feldspieler und ein Torwart). Dabei sind sowohl reine Männer- oder Frauenmannschaften als auch gemischte Teams erlaubt. Vereine dürfen nicht antreten. Die Teilnehmer müssen mindestens 18 Jahre alt sein und pro Mannschaften dürfen höchstens zwei Spieler aktiv in einem Verein kicken. Jede Mannschaft hat ein Startgeld von 30 Euro zu bezahlen, der Eintritt für Zuschauer ist kostenlos. Die Spielzeit pro Partie beträgt zehn Minuten, gespielt wird nach den WFV-Regeln mit „Rundum-Bande“. Nach der Gruppenphase qualifizieren sich der jeweils Erste und der Zweite der beiden Gruppen für das Halbfinale, die Dritten und Vierten spielen untereinander die Plätze fünf und sieben aus. Am Schluss folgen das Spiel um Platz drei und das Finale.